Patl schrieb:
Turbo schrieb:
Ich wüsste da was, aber ich weiss nicht ob Ihr das hören möchtet :confusednew:
Das wird sich werd erst dann herausstellen wenn du sagst was...
Aber wehe das wollen wir nicht hören :lol:
Dazu müsste ich zuerst ein wenig ausholen. Das sogenannte BOV oder (Schub-)Umluftventil hat folgende Wirkungsweise und Aufgaben:
Zur Einleitung erkläre ich kurz den Ablauf in einem Turbomotor, wenn man vom Gas geht und die Drosselklappen sind geschlossen, dann bildet sich eine Luftsäule (Drucksäule) an den geschlossenen Drosselklappen, welche sich zurückstaut bis zum Turbolader und dort entgegengesetzt der Drehbewegung des Laders auf die Schaufeln drückt und damit den Lader abbremst. Nun passiert folgendes, wenn man wieder aufs Gas steigt und die Drosselklappe wieder öffnet, dann ist der Lader so stark abgebremst worden, das er wieder neu beschleunigen muss (Ladedruckaufbau). Dies merkt man dann am sogenannten Turboloch. Das Ansprechverhalten wäre dann einfach eine Katastrophe, der Ladedruck würde wohl erst bei recht hohen Drehzahlen bereitstehen.
1. Aufgaben, das Umluftventil kurz BOV genannt, soll nun dafür sorgen das sich dieser Effekt, Rückstau an den Drosselklappen zurück zum Turbo, eben nicht einstellt, so das der Turbo weiterhin frei drehen kann, um beim nächsten Gasgeben sofort Ladedruck zu bringen (Ansprechverhalten). Das Umluftventil hat im Regelfall keinen Einfluss auf die Höhe oder die Dauer des Ladedrucks !
2. Wirkungsweise, im Falle dessen das sich die Drosselklappen schliessen, wird das BOV nun durch den ansteigenden Druck im Ansaugkanal geöffnet und gleicht damit den Druck auf einen (per Federwiderstand) eingestellten Wert aus, dies geschieht mit mehr oder weniger lauten zischen/zwitschern (je nach ob offenes BOV oder geschlossenes BOV).
3. Funktionsweise, das BOV wird grundlegend durch 2 Dinge gesteuert, Druck und Unterdruck. Am BOV befindet sich zumeist ein Unterdruckschlauch der direkt an der Drosselklappe angeschlossen ist, desweiteren befindet sich als 2. Steuerelement im BOV eine Feder mit einer bestimmten Widerstandskraft, leider nur selten einstellbar. Beide Dinge sind notwendig, um nun ein funktionierendes BOV System zu haben. Der Unterdruck der an Drosselklappe beim Gasgeben anliegt, wirkt auf eine Membrane die wiederum auf die Schliessfeder des BOV (nicht POV) wirkt und diese belastet um das Ventil abzudichten (die Federkraft kann das unter Ladedrucklast mit Absicht nicht). Erst wenn wir vom Gasgehen und die Drosselklappen schliessen, wird aus Unterdruck wieder atmosphärischer Druck (Neutral), welcher nun nicht mehr auf die Membrane wirkt und das BOV schliesst. Nun kann die reine Federkraft des BOV entscheiden, wann die Drucksäule auf die Drosselklappe entspannt wird.
Im Regelfall bemerkt man den Defekt eines BOV nur durch vermehrtes zischeln/zwitschern bei wenig Last oder die Motorelektronik zeigt eine Warnmeldung (wegen Gemischfehler, Falschluft, usw.). Im Falle einer Warnmeldung kann das Fahrzeug auch unrund laufen und leicht ruckeln...
Aber des BOV verändert eben wie schon erwähnt nicht die Motorleistung (Ladedruck). Er liegt im schlimmsten Fall nur einfach zu spät an und Ihr habt ein dickes Turboloch. Ein besseres BOV bringt euch nur etwas, wenn Ihr extreme Ladedrücke fahren wollt (wirklich extrem) oder mit dem Ansprechverhalten eures Turbos nicht zufrieden seid, da kann man dann mal was mit dem BOV ausprobieren, ohne Anspruch auf Erfolg, wohlgemerkt. Im Falle dessen das das serienmässige Ventil defekt ist, empfiehlt es sich natürlich das Forge BOV einzusetzen, bevor man für 100 Euro das alte Ventil repariert.
Ich will jetzt nicht mit Gewalt eure Hoffnungen zerstören, aber bevor jetzt alle hier die BOV tunen, dachte ich ich sags mal kurz :mrgreen: