Geschichten, die das Leben schrieb - Teil 4 auf Seite 5

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@Franzi: Will die überhaupt noch jemand lesen? :nixweiss:

was für eine Frage, das ist unser tägliches Brot..
immer her damit..
:bravo:
 
Geschichten, die das Leben schrieb
Ausgabe 4
18. Oktober 2010



Krankenhausalltag…….Tagebuch

Mittwoch, 29.03.06
Den ganzen Tag schon geht es mir mies. Die Sache mit der Angst….nicht zu bewältigen, nicht zu ertragen.

Es beruhigt mich sehr, dass der Chefarzt bei der OP dabei sein will.

Ich bin hibbelig, nervös, meine Knie zittern.

Mein Herz weint, in meinem Kopf steht fest: ich komme nicht wieder nach Hause.
Jetzt, wo mein Leben glücklich ist, jetzt, wo ich lieben und leben kann, jetzt darf ich nicht mehr.

Oh, ich bin so sehr davon überzeugt.
Hab immer schon Höllenqualen vor einer Vollnarkose durchlebt, aber dieses Mal ist nicht mehr zu beschreiben.

Edi ist hilflos – auch er leidet – leidet stumm.
Es zerreißt mir das Herz, aber ich muss doch reden! Muss drüber reden, muss mir die Angst weg reden.

Mein Schatz trägt mir auf, Pizza zu bestellen.
Darüber freue ich mich, es lenkt mich ab.
Aber kaum fange ich an zu essen, beschleicht mich das Gefühl der Henkersmahlzeit.

Trübe, böse, gemeine, widerwärtige Gedanken……ich versuche mich zu wehren, mich zusammen zu reißen…..es geht nicht.

Ich will schreien!!!!!
Meine Schreie sind stumm
und stumm schimpfe ich mit mir.

Immer weiter zögere ich den Augenblick hinaus, wo ich meine „mir-ist-alles-wurscht-egal-Pille“ nehmen will. Oh, sie soll möglichst lange wirken!

Um 22.30 Uhr aber hab ich genug von der Bibberei und nehme endlich diese kleine, runde, unscheinbare Pille – 10 mg Diazepam.

Wenige Zeit später wirkt sie schon – saugut das Zeug!
Ich lache und lache mich fast schief.

An Edi gekuschelt schlafe ich wenig später ruhig ein.

Im Grunde fand die ganze Geschichte ihren Anfang im März 2004.
Gerade mal 6 Wochen kannte ich meinen Schatz.

Es war Freitag am späten Nachmittag – Wochenende! Hurra!
Ich sitze im Auto auf der Autobahn Richtung Duisburg auf dem Weg zu meinem Schatz.
Linke Spur…..vorwärts……Musik hochgedreht……ich singe mit und stecke mir nebenher
noch einen Kaugummi in den Mund und nuschle den Refrain mit.
Hach! Das Leben kann so schön sein!

Hm? Was jetzt? Meine Zunge tastet Richtung oberer Backenzahn…..
Ach nein! Mist!
Rüber auf die rechte Spur. Meine Zungenspitze tastet weiter.
Zwecklos!
Die kleine Brücke am Oberkiefer hat sich gelöst!

Handy raus – aber mein Zahnarzt hat schon Feierabend gemacht.

Ich bin sauer, wütend, den Tränen nahe.
Irgendwie komme ich in Duisburg an.
Rede mir alles von der Seele.
Wir fahren zur Zahnklinik – dort kann man nix machen.
Wir telefonieren und erfahren endlich die Notrufnummer eines für mich zuständigen Zahnarztes – natürlich im Kreis Viersen!
Zurück nach Viersen – jetzt zu zweit.

Die Ärztin ist nett – ist auch wichtig bei so einem Angsthasen wie mir.
Sie befestigt die Brücke provisorisch.
Wir fahren zurück nach Duisburg.
Mittlerweile ist es später Abend.

Montag früh, mein Edi ist auf einem Seminar und ich fahre vor der Arbeit zu meinem Zahnarzt. Der entfernt die provisorische Brücke wieder und will unbedingt eine Röntgenaufnahme machen.

Hinterher schaut er sich die Bilder an und meint: „Was haben Sie denn da?“
Hä? Was hab ich wo?
Er klärt mich auf: „Sie haben eine Zyste im Oberkiefer, ziemlich mittig, ist so groß wie schätzungsweise ein Eurostück. Die muss weg. Muss operiert werden. Können wir hier aber nicht machen. Ich überweise Sie an Kollegen.“

BOING!

Das saß!

Aber egal, was sein muss muss eben sein.
Nach einer Woche war Edi wieder zuhause. Ich hatte bereits einen Termin gemacht in dieser Praxis in Mönchengladbach.

Wir fahren gemeinsam hin.
Die Zahnärztin untersucht mich, wir vereinbaren einen OP-Termin und sie meint, eine örtliche Betäubung würde völlig ausreichen.

BOING!

Nee nee, ohne mich!
Dann müsste ich die Vollnarkose aber selbst bezahlen.
Von wegen! Nach vielen Telefonaten und Aufregungen hat sich die Krankenkasse dann doch dazu bereit erklärt, die Kosten für eine Vollnarkose zu übernehmen.

Tag X
Edi fährt mich zur Praxis. Man lässt uns locker 2 Stunden warten. Dann geht es aber endlich los. Er durfte bei mir bleiben, bis ich eingeschlafen war. Ich hatte unmenschliche Angst!

Ich werde wach.
Liege flach auf dem Rücken.
Geht gar nicht! Krieg keine Luft!
Meine Nase ist dicht – sie wurde tamponiert.
Ich will aufstehen – ich darf nicht.
Ich will mich aufsetzen – ich darf nicht.
Ich verzweifle und dann: „Auf’s Klo werde ich doch wohl noch dürfen!“
Also gut.

Im Vorraum der Toilette hab ich ratzfatz als erstes die bescheuerte Tamponade entfernt.
Na also, jetzt kann ich auch wieder durch die Nase atmen.

Wieder zurück erzählt mir die Ärztin, dass die OP sehr schwierig war, die „kleine“ Zyste sich als hühnereigroß herausstellte und ich sehr viel Blut verloren hätte. Man hätte große Schwierigkeiten gehabt, die Blutungen zu stillen. Ob ich Aspirin vor der OP genommen hätte?
Na, da war sie aber bei mir genau richtig!
Aspirin? Ich bin doch nicht bescheuert! Weiß doch jeder Blödmann, dass Aspirin das Blut verdünnt und somit vor einer OP absolut verboten ist!

Blutdruck wird gemessen und für gut befunden – wir dürfen gehen.

Endlich zuhause!
Essen darf ich die nächste Zeit nur Suppen.
Ich schlürfe etwas Tomatensuppe, nehme meine Tabletten und gehe ins Bett.
Edi sitzt noch im Wohnzimmer.

Ich stehe nach ein paar Minuten wieder auf, gehe ins Bad, kriege wieder mal keine Luft.
Naseputzen? Naja, ein Versuch ist es wert.
Nasenbluten – das Ergebnis.
Egal! Ich muss Luft kriegen! Ich werde panisch!
Nochmals Nase putzen…
Edi kriegt das Tröten im Wohnzimmer mit und klopft an die Badezimmertür.

Inzwischen bin ich richtig panisch – Nase blutet wie ein aufgedrehter Wasserhahn!
Edi brüllt: Was treibst du da?!
Ich brülle: Laß mich!
Edi brüllt: Hör auf damit! Du bist frisch operiert! Ich komm jetzt rein….
Ich: NEIN! Geh weg!
Das sollte er nun wirklich nicht zu sehen bekommen.

Aber dann, meine Knie werden weich, alles dreht sich, Edi steht hinter mir, sagt irgendetwas, ich kann ihn nicht hören, er ist weit weg – wie in Watte gepackt.
Mir ist übel…..

Blut
Blut
Überall Blut

Edi brüllt meiner Tochter zu: „Ruf nen Krankenwagen!“

Dann geschieht alles gleichzeitig:
Edi wäscht mein Gesicht und bringt mich ins Bett – meine Knie zittern.
Sekunden später stehen 6 Männer in meinem Schlafzimmer und ich bin zur Bewegungsunfähigkeit verdammt!



Puls und Blutdruck wird gemessen und schon wenig später liege ich im Krankenwagen und werde ins nächste Krankenhaus gefahren.

Bei der Aufnahme fragt mich der Dienst habende Arzt, was geschehen ist.
Ich erzähle, während er mir einen Zugang für den Tropf legt.
Er möchte sich das mal ansehen und meint erschrocken: „Wie können Sie so was nur ambulant machen lassen!?“
„Naja“, stottere ich, „wenn ich das geahnt hätte, wäre es sicher nicht so gekommen.“

Auf’s Zimmer verlegt, an verschiedene Überwachungsgeräte und am Tropf angeschlossen.
Edi und meine Jüngste kommen zur Tür herein. Sehen kurz nach mir – länger dürfen sie nicht bleiben. Ich bräuchte Ruhe.



Ich bin erschlagen, hundemüde, will nur noch schlafen……
Aber im 15 Minuten Takt pumpt sich die bescheuerte Manschette für’s Blutdruckmessen auf!
Als würde das nicht reichen, kommt der Nachtdienst schiebende Krankenpfleger alle naselang ins Zimmer, um nach mir zu sehen.

Paradox!

Am nächsten Morgen können mein Schatz und meine Tochter mich wieder mit nach Hause nehmen.

Tags darauf muss ich zur Nachuntersuchung in diese Praxis.
Irgend so eine Tussi grinst mich an und meint putzmunter: „Na? Alles gut überstanden?“
„Klar! Bin zwar in der Nacht noch mit Notarzt, Krankenwagen, nem Kreislaufkollaps und nem Magen voller Blut ins nächste Krankenhaus gebracht worden, aber egal! Hauptsache: die Haare liegen!“

Vor Schreck bringt die Tante kein Wörtchen mehr heraus aber ich komme ohne Wartezeit sofort ins Untersuchungszimmer.

14 Tage krank geschrieben.
Jeden zweiten Tag dorthin wegen Nachkontrolle.
Alles wurde für gut befunden und die Akte wurde geschlossen.

Bis…….

Donnerstag, 30.03.06 – 5.30 Uhr *OP-Tag*Das Handy weckt mich, ich mag nicht……warum soll ich aufstehen? Ich möchte weiter in der heilen Welt meines Traumes bleiben bitte…..

Edi weckt mich endgültig mit den Worten: du musst aufstehen, wenn du noch einen Kaffee haben möchtest.

Ich hatte vom Anästhesisten die Erlaubnis, noch bis 5.45 Uhr zu trinken, auch einen Kaffee, aber ohne Milch.

Also stand ich auf, ging in die Küche, überlegte kurz: Kaffee….hm, gut, aber ohne Milch? Ach nein….und auch ohne Zigarette…..geht gar nicht! Also Verzicht. Lieber ein halbes Glas Wasser.
Außerdem: sicher ist sicher.

Waschen und Anziehen ging heute recht fix – die Schminke musste wegbleiben.
Nun noch den kleinen Rest zusammen packen, Türe abschließen, ins Auto…..ich hatte einen dicken Kloß im Hals…..Tränen in den Augen……Angst im Herzen.

7.00 UhrWir sind in der Klinik, gehen sofort auf Station 2, angemeldet war ich schon seit Dienstag.

Die Schwester setzt uns in den Warte- und Aufenthaltsbereich.
Sie plapperte…..viel zu tun, überbelegt…..wollte mich als vierte in ein 3-Bett-Zimmer schieben.

Pfeile schossen aus meinen Augen, Edi wurde blass (schlechtes Zeichen für die Schwester, dachte ich säuerlich amüsiert).

Edi meint recht schroff: „ Kein Thema, dann gehen wir eben wieder. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie wieder Platz haben!“

Dies gefiel der Stationsschwester nicht unbedingt. Sie versuchte einzulenken. Wir könnten ja auch mal mit einem Arzt reden.

Ich dachte bei mir: hä? kann er die anderen Patienten wegzaubern, oder mehr Platz heroperieren? Was soll denn der Blödsinn????

Der Arzt kommt trotzdem…..wir müssten doch Verständnis haben, es sei alles voll belegt, die Umbaumaßnahmen….und überhaupt.

Na, da war er bei mir gerade richtig.

Ich holte tiiiiiief Luft und begann: „Hören Sie, das können wir alles gut verstehen. Aber Sie müssen auch für uns Verständnis haben:

1.
Im Februar schon hier gewesen – OP wegen Erkältung abgesetzt – musste, obwohl ich den Narkosearzt darüber in Kenntnis gesetzt habe, zwei volle Tage bleiben.

2.
Am ursprünglichen OP-Tag kamen dann diese Schwestern und verbreiteten eine wahnsinnige Hektik…ich wurde verlegt, das reinste Chaos, alles kurz vor der OP – muss derartiges einem Patienten zugemutet werden?

3.
Neuen Termin bekommen für den 29.03.06
Wieder verschoben – dieses Mal „nur“ um einen Tag wegen einer großen OP am 29.3.

4.
Das alles habe ich mitgemacht, toleriert…..und nun das?“

Oh, siehe da! Der Herr Doktor verneinte und gab mir Recht, wenn auch mit einem ABER.

Nur einen Lidschlag später spurtet die Stationsschwester herbei: Frau S.! Ich hab ja ganz vergessen…..eine Frau geht heute, sie packt nur noch zusammen……Sie können dann das Bett am Fenster haben!

Na, dass wir unter diesen Voraussetzungen sofort zugestimmt haben, muss ich nicht erwähnen.

Der Herr Doktor wurde gnädig entlassen und entfernte sich erleichtert.
Die Schwester begann Puls und Blutdruck zu messen, befand alles für gut und komplimentierte uns in das für mich vorgesehene Zimmer 224 auf Station 2.

Ich grüßte in den Raum, schließlich bin ich gut erzogen, vorgestellt habe ich mich nicht, total vergessen. Ich bekam ein sexy OP-Hemdchen, am Ausschnitt mit Druckknöpfen – hinten popofrei!

Damit bin ich ins Bad spaziert und habe mich umgezogen.

Nebenher registrierte ich eine junge Frau in Straßenkleidung – das war sicher die Patientin, die für mich das Bett räumen musste, eine Omi lag in der Mitte und hatte einen dicken Tupferverband auf der Stirn und neben den Schränken – direkt an der Tür – lag eine dicke Frau. Was sie hatte, war nicht ersichtlich. Neugierig war sie und ich wusste noch nicht, dass mich bald eine besondere Beziehung mit ihr verbinden zu sollte.

Das Hemd ließ sich im Nacken zwar schließen, aber es hielt nicht. Also hielt ich mit einer Hand die beiden hinteren Teile zusammen, an denen das züchtige Stückchen Stoff fehlte und legte mich mit klopfendem Herzchen ins Bett.

Edi begann, meine Straßenkleidung fein säuberlich in den Schrank zu hängen. Er muss wohl noch weitere Dinge in den Schrank gepackt haben, aber daran fehlt mir die Erinnerung. Ich weiß nur, dass ich kaum ein Stück selbst verstaut habe.

Keine Zeit zum Nachdenken – eine andere Schwester kommt herein und fragt: „Frau S.?“

Ich sage: „Nicht da.“

Alles lacht….na ja ein wenig Galgenhumor ist doch schließlich erlaubt, oder?

Die Schwester ist nett, meint „nun geht’s los“ und ich spüre, Widerspruch zwecklos.
Wir verlassen das Zimmer, ich winke den anderen zu. Eher, um mir selbst Mut zu machen als zu grüßen – denn in diesem Augenblick verließen mich meine guten Manieren.

Schwester schiebt das Bett, Edi geht mit, den Gang ein wenig hinunter, durch eine sich selbst öffnende Glastür……kurz ist der Weg, viel zu kurz! als die Schwester meint: da sind wir. Zu Edi gewandt sagt sie: „Sie müssen jetzt hier bleiben.“

„Jetzt schon?“ fragte ich verzweifelt.

Aber sie ließ uns Zeit, uns zu verabschieden und sie schob mein Bett so, dass ich meinen Schatz noch recht lange sehen konnte (zumindest das, was ich ohne Brille sehen konnte) – wie gesagt, sie war sehr nett.

Ich schicke meinem Schatz noch viele Kusshändchen

Mein Herz schien zu zerreißen, ich fühlte mich wie ein einziger großer, wunder Schmerz! Es tat so schrecklich weh, dich dort allein und hilflos stehen zu sehen – dich dort zurück zu lassen mit deinen Ängsten und Sorgen, mein Engel!

Wir sind vor der OP-Türe
Ein „grüner“ Mann ohne Mundschutz pumpt mein Bett auf die Höhe des OP-Tisches und bittet mich, rüber zu klettern. Ich will nicht! Bitte, meint er ganz lakonisch, Sie sind freiwillig hier und können jederzeit wieder gehen.

Oh nein! Diese Blöße wollte und konnte ich mir nicht geben. Also krabbelte ich tapfer auf den fahrbaren OP-Tisch. Der „Grüne“ lächelte siegessicher. Ich schaute ihn resigniert an. Nu ist alles egal!

Er fährt mich endlich in den OP.
Diese riesige Lampe!!!!

Er bemerkt meinen ängstlichen Blick und schiebt sie galant zur Seite, raus aus meinem Blickwinkel. Danke.

Ich schaue an die Decke, an die Wand gegenüber, da ist die Tür, darüber eine große Uhr…..tik-tak…..tik-tak….tik-tak…….langsam schleicht der Sekundenzeiger……
8.20 Uhr (glaube ich)

„Bitte, passen Sie auf mich auf!“ sage ich verzweifelt.

Der „Grüne“ stellt sich als der Anästhesist vor und ist jetzt sehr freundlich und einfühlsam.
Ich freue mich, dass er nicht vermummt ist und ich ihn sehen kann.

Er legt den Zugang in die Vene meiner linken Hand.
Ich stöhnte leise…..er sagt: Sie können ruhig aua sagen.
Ich sofort: AUA!
Watt denn, meint er, ist doch schon alles vorbei! und grinst mich an.

Eine OP-Schwester nimmt meinen rechten Arm, legt ihn in eine Art Armschale….“damit er gleich nicht runter fällt, wenn Sie einschlafen“ – na gut. Auch damit bin ich einverstanden.

Zwischendurch erscheint noch ein grün vermummter Mann….er sagt irgendwas zu irgendwem.

Ich denke: das ist doch der Chef?! Aber schon ist er wieder weg.

Hinter mir spüre ich noch jemanden. Ich verdrehe die Augen, bis er in meinem Blickwinkel erscheint. Dieser Mensch ist auch grün gewandet, aber vermummt. Ich sehe nur flüchtig seine Augen.

Fix hat der Kerl mein OP-Hemdchen weg geschoben und macht sich doch tatsächlich an der linken Brust zu schaffen! Das MUSS ein Kerl sein!

Und siehe da, er spricht sogar: „Ich bin für Ihr Herz zuständig“, lockt er mich und hat die EKG-Plättchen schon befestigt, bevor ich es überhaupt realisiere. Schwupps, bin ich verkabelt.

Die OP-Schwester kommt noch einmal zu mir, sieht mich an, macht sich an dem rechten Arm zu schaffen, der in der Schale liegt.

Ich frage sie: das war doch eben Dr. S.?
Sie bestätigt und meint lächelnd, soweit man es unter dem Mundschutz erkennen kann: „Wir sind kaum zu erkennen, nicht wahr?“

Oha, bis jetzt ging es einigermaßen, aber jetzt geht das Zittern wieder los. Der ganze Tisch wackelt! Der unvermummte Mann meint: „Hat man Ihnen nichts gegeben heute morgen?“

„Nein“, antworte ich zittrig, „nur für gestern Abend habe ich eine Diazepam bekommen – 10 mg.“



„Moment Mädchen“, sagt er und verlässt seinen Platz an meiner Seite.

Sekunden später ist er wieder da und hat eine kleine Spritze dabei.
Darin sehe ich ganz wenig von einer klaren Flüssigkeit.

„Ist was Gutes“, lächelt er mich an und spritzt die Flüssigkeit in die Vene.

Zwei Sekunden später…..ich strahle ihn an: Boah! Klasse.

„Sehen Sie, hab ich doch gesagt, dass ich was Gutes für Sie habe“, lacht er zurück.

Ich schaue zur Uhr, sie wackelt etwas und die Tür…..sieht aus, als wäre ein Elefant durch gegangen.

Dann ist der Unvermummte (Anästhesist) auf einmal weg.

Dafür kommt Dr. S. und stellt sich neben mein Kopfende.
Die linke Hand legt er um meinen Kopf auf die linke Wange – die rechte Hand hält meine rechte Wange……..herrlich kühl sind seine Finger! Ich schaue hoch zu ihm, seine Augen lächeln mich aufmunternd an. Ich werde schlagartig ruhig.

Er wird operieren!
Er überlässt mich keinem anderen!

„Wo ist der Anästhesist!“ ruft er leicht ärgerlich.
Oha, fix kommt dieser um die Ecke und setzt sich artig wieder auf den Hocker neben mich.

Dr. S. streichelt meine rechte Wange……“gleich schlafen Sie“, sagt er beruhigend. Ich schließe kurz die Augen, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden habe.

Da fällt mir ein: „Ich habe den Engel vergessen, den ich Ihnen mitgebracht habe! Ich habe ihn auf dem Zimmer vergessen!“

Typisch Franzi: innerlich mach ich schon Anstalten, fix vom OP-Tisch zu hüpfen, auf’s Zimmer zu flitzen und das Englein zu holen.

Dr. S.’ Augen lächeln wieder.
Immer noch hält er seine Hände auf meinen Wangen.

Ich höre jemanden im Hintergrund hantieren, metallische Geräusche…..
Dr. S. sagt: „noch nicht, werden wir vielleicht nicht brauchen.“
Die Schwester fragt: „auch nicht abdecken?“
„Nein“, sagt der Chef.
Ich begreife, es geht um meinen Beckenknochen.

Der Anästhesist macht sich an seine Arbeit „es kann jetzt ein wenig brennen im Arm“……..…… mein Arm brennt etwas, aber es ist mir egal. Ich bin leicht…….so leicht……..Der Chefarzt hat nicht einen Moment meinen Kopf los gelassen und ich schlafe ein…mit seinen kühlen Händen auf meinen Wangen……..Edi in meinem Kopf……

Huch! wo bin ich? irgendetwas stimmt hier nicht?
Ein wenig unruhig……da ist wer…….unsicher…….Wasser…….ruhig, soooo ruhig und friedlich…….alles ist grau in grau….aber ich sehe Sonne! ich fühle dich, sehe dich aber nicht……du beruhigst mich….sprichst mit mir…..tapfer sein…..durchhalten….alles wird gut…..bald ist es vorbei……ein tiefer Seufzer der Erleichterung verlässt mein Herz, mir geht es so gut…………

Noch im OP-Raum. Ich öffne die Augen…..jemand will mir die EKG-Plättchen wegmachen!
Ich funkle ihn mit bösen Augen an: „Finger weg!“ lalle ich.

„Warum?“ fragt der Mensch.
„Na, nicht abmachen!“ lege ich mich mit ihm an.

„Warum nicht?“ fragt er wieder.

Verschwörerisch flüstere ich ihm zu: „die braucht der eine Grüne doch noch!“

Er lacht! „Ich darf das, ich bin der Kardiologe und….Wir sind schon fertig!“


Wie, fertig?

???????

Ich zittere vor Kälte, kann es nicht kontrollieren – mir ist so schrecklich kalt! Das ganze Bett wackelt, so zittere ich…….Ahhhh! wohlige Wärme………

Was piepst denn hier so?

Etwas piepst immer wieder rhythmisch…..hört sich an wie Herzschlagen….

Ich bin im Aufwachraum! Jetzt verstehe ich! Mein Herzchen schlägt brav, ruhig und gleichmäßig....

Da geht jemand, spricht leise……ich kann den Kopf nicht bewegen, ich kann mich überhaupt nicht bewegen! Aber ich habe das Gefühl, dass es völlig normal ist. Daher beunruhigt es mich nicht.

Jemand fragt irgendwen: „Haben Sie Schmerzen?“
Die Antwort kann ich nicht hören.
Aber dieser Jemand fragt wieder: „Auf der Skala von 1-10, wo liegen da Ihre Schmerzen?“

AHA!
Das kenne ich! Das hat mir der stellvertretende Chef-Anästhesist schon genau erklärt! Ich freue mich, denn ich habe kaum Schmerzen…..nur etwas, aber das werde ich nicht sagen!

Dieser Jemand, es ist eine Frau, wie ich inzwischen feststellen kann, spricht wieder zu irgendjemandem: „Ich gebe Ihnen was. Sie bleiben besser noch ein Weilchen bei uns.“

Ich grinse mir insgeheim ins Fäustchen.

Da kommt die Schwester auch schon an mein Bett.
Sehen kann ich sie nicht. Ich sehe nur etwas Grünes.
Ich höre sie nur: „Frau Sk……oh, Sie haben aber einen schweren Namen!“
„Och,“ sage ich „sagen Sie einfach Franzi, das machen alle.“ – bin wieder zu Späßen aufgelegt und ein freudiges Gefühl beschleicht mich: ich reagiere! Ich weiß, wer ich bin….

Allerdings: Ich muss mich schon sehr anstrengen, damit sie mich versteht.

„Gut, Franzi“ sagt sie, haben Sie Schmerzen?“
Ich sage: „ein wenig.“
Sie: „auf der Skala………“
Ich: „3!“
Sie: „ich gebe Ihnen was und dann können Sie auf Ihr Zimmer.“

HURRA!!!! Bo ah, bin ich ein helles Kerlchen!

Irgendwann bin ich mit Bett wieder auf dem Gang im OP-Bereich.
Eine Schwester – ist es die gleiche, die mich hierher gebracht hat? ich höre sie nur – sagt: „Ich habe Ihren Mann mitgebracht!“

Ich freue mich so sehr! Aber ich sehe ihn nicht.
Im linken Blickwinkel sehe ich etwas Schwarzes näher kommen……denke, es ist wohl Edi’s Jacke…….

Edi sagt, ich habe ihn begrüßt „da bist du ja endlich, mein Schatz!“ Ich hätte gelacht und gelacht und gelacht……ich erinnere mich nicht.
Aber ich weiß sehr genau, als er sagte: „Das glaub ich nicht, jetzt krieg ich doch tatsächlich feuchte Augen!“

Ach, mein Herz, ich hab’ dich wieder!

Ich bin jetzt wieder im Zimmer.
Am Fenster.
Ich frage Edi, wie spät es ist.
11.30 Uhr oder so…..ich weiß es nicht mehr genau.

Die Schwester kommt, misst Blutdruck, ich habe Schmerzen, bekomme etwas in den Zugang gespritzt.

Jetzt bemerke ich, dass mein Becken nicht schmerzt.
Es ist heile!! Der Doc hat es nicht getan!
Dankbarkeit beschleicht mich.

Ich frage Edi immer wieder nach der Uhrzeit.
Immer wieder antwortet er mir geduldig, aber ich realisiere nichts.
Alles ist so verworren…..

Ich habe irgendwas unter dem Gaumen, es stört mich, fühlt sich komisch an…..
Oh! eine Lücke in der Zahnreihe……wie viele es wohl sind? fühlt sich an wie einer…..nein, drei……oh je…..

Edi sagt, es sind zwei Zähne gezogen worden.
Aber der Doc hat keine Knochentransplantation vom Beckenknochen in den Kieferknochen gemacht. Er hat Collagen verwendet.
Na gut, was sein muss, muss eben sein!
Hauptsache, ich bin wach!

Schmerzen habe ich jetzt fast gar keine…..fühlt sich an, als wären nur ein paar Füllungen gemacht worden.

Die Türe öffnet sich: meine Mutter und meine älteste Tochter!

Beide sind froh und glücklich, mich so zu sehen. Ich freue mich auch sehr.
Ich rede und rede und rede, erzähle, berichte, lobe…..ich weiß nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll.

Ich bin so aufgedreht!
Möchte am liebsten alles sofort machen: aufstehen, gehen, essen, trinken……..
Ich bin glücklich, unsagbar glücklich – dankbar
fühle mich wie warm eingekuschelt in meiner Glückseligkeit!

Es ist wie eine Droge wenn ich bedenke welch grausame Angst wir vor dieser OP hatten.

Dann verspüre ich die Magensonde, als ich etwas trinken will.
Ups! Na ja, auch damit kann man leben, denke ich und ignoriere sie.

Steffi fährt wieder los und holt Nicki ab.
Kurze Zeit später sind beide wieder da.
Mir geht es saugut!

Dieses Ding am Gaumen entpuppt sich nach längerem Betasten mit der Zungenspitze als zusammengerollte Mullbinde! Irgendwie ist das Ding an meinen Zähnen festgenäht.

14.00 UhrEine Schwester kommt und versucht, das Schmerzmittel durch die Magensonde zu verabreichen. Es geht nicht. Augenblicklich verfalle ich in leichte Panik.

Sie stellt fest, dass der Führungsdraht noch drin ist!
Schlamperei!
Sie entfernt den Fremdkörper ganz vorsichtig, aber dennoch eklig genug - *brrrrr*

Nun versucht sie, mittels einer Spritze Luft hinein zu bringen.
Es klappt – das spüre ich sofort am Rumoren in meinem Bauch.

Beruhigt lehne ich mich wieder zurück.
Alles in Ordnung. Die Sonde muss nicht erneuert werden! Uff!

17.00 Uhrich frage, ob ich Futter bekomme, ich bin kurz vor dem Verhungern.
Eine Schwester kommt augenblicklich mit einer großen Spritze und einem Beutel Fertignahrung (sieht aus wie ein Päckchen Waschpulver!)

Sie zieht die Spritze auf, verbindet ein Ende mit dem an meinem rechten Ohr baumelnden Ende der Sonde und will loslegen……aber: nix geht!

Sie gibt nicht auf, ich schwitze, sie auch.
Sie holt eine andere Schwester, auch sie versucht, ohne Erfolg.

„Na, dann müssen wir die ziehen und ne neue legen“, sagt sie.

„Nein, das will ich nicht!“ sage ich sofort.
Die Schwester versucht einzulenken, aber ich lasse mich auf keine Verhandlungen ein.

Basta!

Sie entfernt die Sonde, vorsichtig……igitt!!!!!
Am Ende der Sonde hatte sich ein Blutpfropfen gebildet – kein Wunder, dass nichts ging.
Aber nun war sie raus.

Freitag, 31.03.06 – 8.00 Uhr
Visite.
Ein Schwall Weißkittel strömt in das Zimmer…..ich sehe nur den Chefarzt.

Er strahlt, kommt näher und reicht mir die Hand.

Wie es mir geht, will er wissen.
Ich strahle zurück und nuschel: „super gut!“

Er schaut in meinen Mund, ist sehr zufrieden, erzählt, dass es keine leichte OP war, dass viel Knochen gefehlt hat und er einen großen Hohlraum vorgefunden hat.
Statt des Beckenknochens hat er Collagen verwendet, erzählt er mir.
Nun müssten wir abwarten, ob alles gut anwächst.

Falls nicht, werden wir um eine zweite OP nicht herum kommen.

Zwei Wurzelbehandlungen und –Füllungen hat er noch gemacht und das ganze Zahnfleisch wieder sauber am Oberkiefer festgenäht.

Ein ganz schlauer unter den Weißkitteln fragt: „sollte nicht eine Sonde gelegt werden?“
Ich sage: „ja“
Er: „und wo ist die?“
Ich: „weg!“
Er: „wie, weg?“

Ich: „die Schwestern haben sie gezogen, weil sie nicht funktionierte. Es hatte sich ein Blutgerinnsel darin gebildet.“

Er: „dann legen wir eine neue.“

Ich: „nö!“

Nu sagt er nix mehr und beschließt zu schmollen.
Pffff! mir doch egal!

Ich schaue den Chef an und sage: „ich kann auch gut bei Wasser leben.“
„Na?“, meint er nur lächelnd, verordnet 1x Röntgen und verlässt grinsend das Zimmer.
Sein Stab folgt in angemessenem Abstand.

Ich habe gewonnen!

Eine liebe Schwester kommt herein und sagt: „ich bringe Ihnen gleich eine klare Brühe und ungesüßten Tee. Das dürfen Sie sicher mit einem Strohhalm trinken. Aber sagen Sie das gleich bitte dem Arzt, wenn sie in das Behandlungszimmer gehen.“ Da musste ich nun jeden Morgen hin und die Untersuchung über mich ergehen lassen.

Kurze Zeit später, während meine Zimmergenossinnen ihr duftendes Frühstück genossen, schlürfe ich meine Brühe und bin glücklich.

Ich frage, ob ich mit dem Zugang unter die Dusche darf.
Die Schwester meint, da ich keinen Tropf mehr bekomme, kann sie mir den Zugang entfernen und dann darf ich duschen.

Oh, bin ich glücklich!

Im unteren Bauchbereich fühlt es sich an wie ein Muskelkater….ob das wohl vom vielen Lachen gestern kommt? Dann hat es ja wohl gestimmt!

Anschließend mache ich mich auf den Weg in das Behandlungszimmer.
Draußen auf dem Gang wimmelt es vor lauter Patienten mit dem gleichen Vorhaben.

Wir warten……
30 Minuten
40 Minuten
60 Minuten

ich hampele von einem Bein auf das andere.
schwummerig wird mir auch noch.

90 Minuten……….nach 2 Stunden hab ich die Nase gestrichen voll!

Ich rausche Richtung Schwesternzimmer und auf die Frage einer Schwester, ob der Arzt immer noch nicht da sei, sage ich ihr: „wenn der was von mir will, soll er mich bitte rufen. Ich habe jetzt 2 Stunden gewartet. Das ist doch wohl eine Frechheit! Da stehen alte Menschen, nirgends eine Sitzgelegenheit!“

Die Schwester gibt mir Recht, aber tun kann sie auch nichts.

Ich gehe in die Kapelle.
Nach dem Besuch in der Kapelle gehe ich trotzdem wieder in Richtung Behandlungszimmer.
Hoppla! Nun komm ich sogar sofort dran!

Ich berichte von der Brühe und dem Tee……da blafft mich dieser Kerl vielleicht an!
und in einem Ton…..“na, das müssen Sie selbst wissen, was Sie machen. Ich kann mich da nur an die Worte meines Chefs halten! Wenn Sie keine Sonde wollen, müssen Sie das selbst verantworten…….“

Arrogantes A…….!

Er säubert die Wunden in meinem Mund und sagt: „Sie müssen die Wunden immer sauber halten. Ruhig mal mit der Zahnbürste drüber und immer schön spülen.“

Schnippisch frage ich: „Spülen? Womit denn? Davon weiß ich ja überhaupt nix!“

Er: „mit Hexoral. Haben Sie denn keins auf dem Zimmer?“

Ich: „nö! aber ich organisiere es bei der Schwester. Was ist denn nun mit der Röntgenaufnahme?“

Er drückt mir ein Papierchen in die Hand und ich bin entlassen.

Wutschnaubend gehe ich zum Schwesternzimmer und sprudle mir den Frust von der Seele.
Die Schwester versteht……diesen Arzt kann keiner leiden!

Beim Röntgen positioniert mich die Schwester, um ein Rundumbild (ein sog. OPG) zu machen.
Oh je, so kann doch kein Mensch stehen, denke ich. Tapfer halte ich mich an den Griffen fest, um nicht nach hinten zu kippen.

„Beißen Sie mal auf das Stäbchen hier“, sagt sie völlig desinteressiert.

Nu ist aber Schluss mit Lustig!!!!

„Können vor Lachen! Wie denn??? und vor allem, WOMIT?????“ blaffe ich sie an.
Bo ah…..kann die nicht lesen?

„Na, dann machen wir das anders“, sagt sie und steckt ein anderes Teil auf den Apparat.
ich versuche immer noch verzweifelt, in dieser irren Position stehen zu bleiben.

Da fängt sie an, mich ununterbrochen zu belehren, dass ich mich ja nicht bewegen soll, ruhig stehen soll, die Oberlippe anheben, nicht den Kopf drehen, ……….Ich muss zum Schreien ausgesehen haben!
Meinen Blick versteht sie sofort und schließt die Tür…..von außen!

Stinksauer bin ich wieder im Zimmer und lege mich sofort ins Bett. Endlich kann ich weinen. Tränen der Wut!

Mittagszeit.Tina ruft an……endlich mal ein Mensch in diesem Laden hier, denke ich.

Viel plaudern kann ich nicht, bin doch noch etwas benommen.
Während wir reden, kommt ein junger Pfleger mit einem Tablett zielstrebig an mein Bett.

„Ich habe gehört, dass Sie passiertes Essen haben dürfen……“

Weiter kommt der arme Kerl nicht.
Ich darf nichts essen, nichts! Nur Wasser! 14 Tage lang!

Ich denke, der will mich wohl hopps nehmen…..

Verstört sucht der Ärmste das Weite und ward nicht mehr gesehen.
Zum Abendessen, Edi ist bei mir und hat mir schöne Orchideen mitgebracht

Mein Magen knurrt…..seit zwei Tagen nichts gegessen……ich schwärme von Grillplatte und Torte und Eisbecher……

Da kommt die Schwester und bringt mir doch tatsächlich ein Tablett. Griesbrei, Yoghurt, undefinierbare passierte Suppe, klare Brühe……egal! rein damit!

Edi filmt das Ereignis
Immer wieder sagt er: nu hol doch mal Luft!

Im Handumdrehen ist alles weggeputzt.
Den letzten Rest schleck ich auch noch aus

Bevor Edi nach Hause fährt, sehen wir einen schönen Regenbogen – für mich fühlt es sich an, wie ein Gruß aus dem Himmel nur für uns!

Abschied nehmen fällt mir schwer, also begleite ich meinen Schatz bis nach draußen. Dass ich die Gelegenheit für eine Zigarette nutze, ist klar, oder?

Bisschen schlapp fühle ich mich noch, aber das gebe ich nicht zu!
Edi freut sich – da isse wieder, meine Franzi! Frech wie eh und je!

Mir geht es prima und als Edi nach Hause fährt, setze ich mich aufs Bett und lackiere meine Nägel!

Samstag, 01.04.06
Seit Mitternacht sind wir Eigentümer unseres Häuschens…….und ich liege doof im Krankenhaus!

Gegen 5.00 Uhr werde ich wach.
Habe sehr gut geschlafen…..bis dahin.

Mein Gesicht schmerzt
ich kriege die Augen kaum auf, alles **** geschwollen
das Mullpäckchen im Mund wird immer dicker.

Seit gestern Abend liegen wir wieder zu viert im Zimmer. Eine Omi wurde dazu gelegt. Klein und schmal liegt sie in ihrem Bett.

Die Nachtschwestern kommen ins Zimmer und versorgen die Omi. Nachdem sie ihre Windeln gewechselt haben, gehe ich ins Bad – erst mal heiß duschen!

Die Lebensgeister sind rasch geweckt.
Gegen 6.20 Uhr bin ich fertig, schleiche mich aus dem Zimmer über den leeren Gang die Treppe runter nach draußen.

Die Vögel zwitschern um die Wette. Alles ist so friedlich……
Danach schleiche ich wieder hoch in den zweiten Stock – Treppensteigen regt den Kreislauf an – lege mich ins Bett und höre Musik.

7.00 Uhres wird hektisch
Die Schwestern der Frühschicht sind erbarmungslos.
Licht an, aus den Betten!!

Ich bin ja schon fix und fertig und schaue mir das Schauspiel an.
Omi im 4. Bett wird ausgezogen und liebevoll gewaschen. Hilflos lässt sie alles über sich ergehen.

Ich denke, wie schlimm es sein muss, nicht mehr sein eigener Herr zu sein.

Die Betten sind gemacht und die beiden anderen Damen machen sich nun auch tageslichttauglich.

Gleich ist Visite. Bin gespannt, was heute geschieht.

Ob ich Frühstück bekomme, oder ob das gestern Abend ein Versehen war?
Egal. Edi will gleich Zwieback mitbringen.

10.00 UhrEdi konnte sich den Zwieback sparen – Frühstück war irre!
-eine große Schüssel mit irgendwas passiertem, was sehr gut schmeckte
-eine kleine Schüssel mit Brühe und Nudeln
-eine kleine Schüssel Griesbrei
-eine kleine Schale Griesdessert
-ein Becher Fruchtjoghurt

LECKER!!!!!

Edi ist schon da und um 11.00 Uhr gehe ich wieder ins Behandlungszimmer.
Ein anderer Doc hat Dienst und der ist super nett.

Ich habe inzwischen keinen anderen Gedanken……..essen, essen, essen…….

Und siehe da, schon kommt das Mittagsmahl:
passierte Nudel-Gemüse-Suppe
Brühe mit Nudeln
Karamelldessert

Geht doch!

Mir geht’s gut….

Edi fährt, der Dienst ruft.
Der Nachmittag wird langweilig – kurz war ich draußen in der Sonne, dann ziehen dicke Wolken auf und ich verziehe mich ins Bett.

Den ganzen Tag ist meine Leidensgenossin, Frau W. nicht da – hat sich für nen Geburtstag frei genommen. Ist das herrlich ruhig hier!

Frau W. ist eine schon sehr umfangreiche Frau im Mittelalter.
Ohne Manieren, laut, ungepflegt, herrschsüchtig und bereit, Omi und mir den letzten Nerv zu rauben. Ständig erzählt sie von ihrer Diät und schaufelt nebenbei munter Sahnetorte, Schokopudding, saure Gurken und Kekse in sich rein.

Und da sich für den restlichen Tag kein Besuch angekündigt hat, haben Omi und ich es mehr als genossen, das Zimmer für uns zu haben.

Bei Omi – Frau F. - handelt es sich um eine liebenswürdige Dame von 89 Jahren.
Freundlich und lieb ist sie, immer höflich und gut gelaunt.
Leider ist sie etwas schwerhörig und ich kann mit diesem ganzen Mullgedöns im Mund nicht verständlich sprechen. Und wenn ich zu viel plappere, schmerzt es sehr.

Somit ist unsere Kommunikation leicht eingeschränkt.
Aber wir verstehen uns auch ohne Worte.

Das nächste Highlight an diesem Tag ist…..natürlich das Abendessen!

2 Päckchen Schokodrink
2 kl. Schüsseln Broccolicremesuppe
1 gr. Schüssel Vanillepudding

mjam mjam mjam….

Hier und da „horte“ ich ein wenig……Yoghurt, Griesbrei…..alles hübsch auf der Fensterbank.
Ja, was ist denn, wenn ich spät abends Hunger kriege!?

Gegen 21.30 Uhr ist Schluss mit lustig – Frau W. kommt von ihrem Trip zurück.
Schnaufend und ächzend betritt sie das Zimmer und ihre erste Frage ist:
„Wer hat das Umschaltding!?“

Bo ah!
Sie hatte Glück, dass ich Edi an der Strippe habe.
Manieren hat die!

Nach Edi rief Wolli an und wir plauderten, bis meine Hamsterbäckchen schmerzten.

Danach ging ich noch einmal nach unten, um draußen eine letzte Ziggi zu genießen.

Wieder im Zimmer: Frau W. wollte plappern und unterhalten werden – aber ich hatte jetzt keine Lust.

Omi schläft schon und Frau W. hat üblicherweise die Kopfhörer auf den Öhrchen – ein Wunder, dass die noch nicht festgewachsen sind! Nachdem sie von mir keine Unterhaltung erwarten kann, zappt sie sich munter durchs Programm. Ich lege mich schlafen.

Kurze Zeit später: Frau W. schnarcht und redet und ächzt und stöhnt……der Fernseher flimmert und langsam werde ich sauer.

Genervt steige ich aus meinem Bett, schleiche rüber und schalte kurzerhand den Fernseher aus. Frau W. grunzt, rollt sich auf die Seite und schnarcht weiter.

Irgendwann schlafe ich ein.

1.00 Uhrdanke, bin wach!
Frau W. zappt sich wieder durchs Programm, zwischendurch schnarcht sie wieder und liegt wie ein Klappmesser im Bett.
Warum zur Hölle, legt die sich nicht vernünftig ins Bett!!!!?

Sie wälzt sich hin und her, die Bettdecke rutscht auf den Boden und entblößt ihr dickes Hinterteil.

Omi schläft.

Ich döse auch wieder ein…..und bin auch bald wieder hellwach!
Das Hinterteil steht nun in voller Pracht am Fenster – neben dem Fußende meines Bettes.
Grrrrr!!!!!

Omi schläft.

„Nix los da draußen“, meint Frau W. als sie merkt, dass ich wach bin. Aber auf small-talk hab nun wirklich keine Lust!

Endlich schlafe ich ein und um 5.00 Uhr bin ich wieder fit.

Verzweifelt und ziemlich wütend steige ich aus dem Bett und in meinen Bademantel. Ich geistere ein Weilchen auf dem Gang herum, lege mich wieder ins Bett und tatsächlich! erst um 6.30 Uhr werde ich wieder wach.
Was für eine Nacht!

Sonntag, 02.04.06 – 7.45 Uhr
Frisch geduscht geht es mir gut.
Die Betten sind gemacht und mir ist nach Frühstück.

Omi ist auch schon fertig und liegt im Bett.

Sie plappert und will endlich Konversation, aber ich sitze auf dem Bett und schreibe.

Frau W. ist im Bad……na ja. Ich bin zu gut erzogen, um darauf näher einzugehen….

Als sie ins Zimmer kommt, fragt sie mich, was ich denn da immer schreibe.
Na, eine Art Tagebuch, sage ich. Wenn die wüsste!

Nun liegt sie wieder im Bett wie ein Klappmesser, der Fernseher läuft, die Kopfhörer befinden sich ordnungsgemäß auf ihren Ohren und schon beginnt das alt vertraute Schnarchen, Stöhnen und Ächzen. Ich warte nur darauf, wann sie endlich mal aus dem Bett kullert.

Aufs Frühstück müssen wir bis 8.45 Uhr warten – aber es lohnt sich:
Spargelcremesuppe morgens früh um 9.00 Uhr……das hat was!
Dazu Brühe und Joghurt und Griesbrei und Dessert…….

Edi kommt um kurz vor 10.00 Uhr

Um 11.00 Uhr ertönt eine Durchsage in unserem Zimmer: Frau S. und Frau F. bitte ins Behandlungszimmer!

Ups! wir dachten, es ist Sonntag…..

Ich hake Omi unter und so gehen wir einträchtig gemeinsam zum Behandlungszimmer. Endlich, nach 30 Minuten Warten komme ich dran.

Der doofe Arzt von Vorgestern hat Dienst, aber er ist gut gelaunt.
Hatte sicher guten ***

Dennoch will er mich ärgern:
obwohl der Kerl genau weiß, dass es jetzt Mittagessen gibt, schmiert er mir Gel auf die Wunden.

„Lassen Se dat ma so ruhig ne halbe Stunde drauf…..“ sprach’s und stopft mir ne Ladung Tupfer in den Mund! *Umpf!*

Endlich sind Omi und ich wieder in unserem Zimmer.
Edi wird vor die Tür gesetzt – der Anästhesist für Frau W. ist da.

Ich stürze ins Bad und spucke den ganzen Kram ins Waschbecken. Blöder Kerl! Bis auf die Mandeln hat er mir das Zeug geschmiert!!!

Mittagessen – passiert natürlich, aber immer wieder lecker.

Omi futtert mit Hingabe.
Frau W. kann noch nicht, der Narkosearzt hält sie auf *hihihi*, gönne ich ihr, die futtert eh den ganzen Tag.

Mein Schatz gibt mir einen dicken Kuss und verabschiedet sich – er muss zum Dienst.
Ich lege mich schweren Herzens ins Bett. Bin doch noch sehr schlapp, obwohl ich es mir nicht eingestehe.

Ach ist das schön! Das kühle Bett, der Rücken gerade……hmmmmm
ich denke an meinen Schatz und schlafe tatsächlich ein.

Klopf Klopf…..ein schwaches „guten Tag“.
Hm, denke ich, nicht für mich.
Mutter und Steffi hören sich anders an und außerdem hätte ich Mutters Schritte schon auf dem Flur gehört. Da hat sich wohl jemand in der Tür geirrt.

Omi, etwas schwerhörig, sieht fern und ihre voll aufgedrehten Kopfhörer sind eine herrliche Geräuschkulisse.

Während Omi nun das Programm ständig in voller Lautstärke mit „aha’s“ und „oho“ und „hihi“ und „ach du lieber!“ kommentiert, hängt Frau W. wie ein Affe im Bett:

Mit dem linken Arm hängt sie halt suchend im Bettgalgen, das linke Bein „lässig“ auf dem Bett, mit der Rechten wird Kreuzworträtsel gelöst (wenn sie nicht gerade schnarcht) und gleichzeitig verfolgt sie über Kopfhörer das Fernsehprogramm.

Sie bietet einen herrlichen Anblick wie sie schwankend am Galgen hängt und……uuuuund…..uuuuuuuuuund……schade! fast wäre sie vornüber auf den Betttisch geknallt.

Dösen also unmöglich.

Omi kichert in sich hinein, wirft weiterhin Kommentare in den Raum, die keiner hören will und Frau W. hat entdeckt, dass sie ja noch eine Rascheltüte in der Schublade hat.

Erbarmungslos wird diese aufgerissen, durchgewühlt und dann dieses krachende Geräusch, wenn die Zähne anfangen zu mahlen. Grrrr!

Telefon!

Meine Jüngste erinnert sich an ihre leidende Mutter und bimmelt mal durch.

Nu kriegt Omi Besuch und wird lautstark in die Cafeteria entführt.
Frau W. ist inzwischen auch on tour – schlafen will ich nun auch nicht mehr.

Oh Mann!!!

Harry Potter…..eigentlich könnte ich ja mal etwas weiter lesen……
Gerade habe ich mich eingekuschelt, 2 Seiten gelesen, als es klopft: Mutter, Oma, Steffi und ihr Freund stehen schwatzend im Zimmer.

Blumen
3 Becher Yoghurt – ich krieg hier ja nix!
1 Flasche Fenjal Duschgel……müffel ich wirklich so schlimm???

Meine Fensterbank gleicht immer mehr einem Blumenladen – ich freue mich sehr daran.

Während wir so plaudern ruft Edi an. Grüße gehen durchs Telefonkabel.
Dann ist Tina am Telebimm….muss sie leider abwürgen, aber ich kann mich darauf freuen, dass sie später noch einmal anruft.

Abendessen kommt.
Mit Heißhunger mache ich mich drüber her.
Mutter meint leicht pikiert: Na, dann wirste ja einiges zunehmen….die Joghurts, die ich dir mitgebracht habe, haben 0 Kalorien! *hahaha!*

Das ist mir so was von egal! lalalalalal Essen, essen, essen……..lalalalala!

Um 19.00 Uhr verabschiedet sich meine family, aber nicht, ohne noch herzlich über Frau W. gelacht zu haben, die schon wieder in ihrem Galgen hängt.

Eines ist sicher: wenn sie heute Abend keine Schlafpille nimmt, nehme ich eine. Noch so eine Nacht halt ich nicht durch!


Montag, 03.04.06 – 7.35 Uhr

Aus Schaden wird Frau klug, sage ich mir und lasse mir am Abend eine Schlaftablette geben.
Ich schlafe wie ein Baby – bis 5.00 Uhr!

Ach nö!, denke ich, dreh mich um und schlafe sofort wieder ein.

Um 6.00 Uhr ist aber endgültig Schluss. So verziehe ich mich ins Bad und dusche ausgiebig während die beiden Damen noch leise vor sich hin schnarchen.

So habe ich ausgiebig Zeit für meine Körperpflege. Danach gehe ich nach draußen, eine rauchen und die frische Morgenluft genießen.

Kann man den Tag schöner beginnen?

Gleich ist Visite. Und heute kommt der Überknüpfverband raus – so nennen die den dicken Mulltupfer, den ich im Mund habe.

Frau W. schlüpft gerade ins OP-Hemdchen.
Angst hat sie auch….Na, schauen wir mal, was der Tag heute bringt. Die Rascheltüte entpuppte sich übrigens als 500 g Kekspackung!

Frau W. stürmt aus dem Bad und schimpft wie ein Rohrspatz!
„Bäh! iss ja viel zu eng! wer soll denn da rein passen? Boah! die haben hier doch nicht nur dünne Leute…..wat tun die denn, wenn noch ne Dickere kommt??“

Schimpf, schimpf, motz, motz……und dann verschwindet sie wieder im Bad und schließt hinter sich ab.

Nutzt nix – nutz gar nix!

Die Schwester kommt – sucht Frau W. – aha, im Bad!
Erst freundlich, dann wütend trommelt sie gegen die Tür: „Frau W.? alles in Ordnung? Nu machen Sie doch endlich auf!.......“

„Ja, gleich….“

„Nein! Jetzt!“

„Hören Sie mal, so geht das nicht. Wir schließen hier nicht ab. Was soll ich denn machen, wenn Se mir da drin umkippen???“

Frau W. schmollt.

Die Schwester: „Übrigens, Sie müssen vorher noch zum Röntgen.“

Frau W.: „so etwa?“

Das OP-Hemd, am Rücken bekanntlich offen, klafft auseinander und bedeckt sie von vorne lediglich bis knapp in die Seiten – für den Rest, vor allem dem „hinteren Teil“ reicht der Stoff nicht aus!

„Nee“, sagt die Schwester, „so können Se nicht runter. Haben Sie keinen Bademantel?“

Frau W. hat nicht.
Also muss sie sich wieder komplett anziehen, zum Röntgen gehen, zurück ins Zimmer, ins Bad, sich wieder aus- und das OP-Hemdchen wieder anziehen.

Maulend „schwingt“ sie sich ins Bett – Omi fragt ganz lieb, was denn los sei…..hat mal wieder nix mitgekriegt die Gute, da blafft Frau W. sie an: „NIX!!!“

Omi guckt mich an, tippt sich an die Stirn und zappt nach Herzenslust weiter….heute hat sie die Herrschergewalt über die Fernbedienung (dat Umschaltding, wie Frau W. immer gerne sagt)

Frau W. kriegt ein blaues Pillchen und bald darauf schnarchelt sie wieder.
Omi verdreht die Augen – wenn sie auch manches Mal nicht alles mitbekommt, dieses Schnarchen geht sogar durch die voll aufgedrehten Kopfhörer.

7.45 Uhr
Visite

Und wieder einmal spuckt die Tür einen Schwall Doktoren in unser Zimmer.

Omi sitzt freudig im Bett – ihr geht’s gut.
Der verrückte Arzt, der mir das Gel auf die Mandeln geschmiert hat, ist auch wieder dabei (hat der nie frei????). Er souffliert dem Oberarzt.

Dieser ist sehr freundlich: „Heute kommt der Überknüpfverband raus. Das ist sicher ne Erleichterung.“

Aha!

„Und wann sehen wir, ob das mit dem Collagen geklappt hat?“ frage ich schüchtern.

„Oh, das dauert! Muss ja erst anwachsen und so. So in ca. 3-4 Monaten wissen wir wohl mehr“, so der Oberarzt.

Ahja!

11.00 Uhr
Im Behandlungszimmer

Der Verrückte blättert in Papieren, kriegt seinen Compi nicht an – hat der Kerl doch tatsächlich sein Passwort vergessen!

Nu will er mir an den Kragen.
Der Überknüpfverband ist nicht, wie anfänglich angenommen, mit Fäden an meinen Zähnen befestigt, sondern verdrahtet!

„Also, wenn es knackt, haben Sie keine Angst, ist nur der Draht,“ meint der Doc.

Oki, dann mal los.

Der Herr Doktor ist überrascht und sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Alles prima inne Backen!

Obwohl ich esse und auch mal rauche…..aber die Psyche spielt schließlich auch eine große Rolle.

Nun kann ich aber gar nicht mehr richtig reden. Ständig fällt der linke Teil der Oberlippe ein!
Und irgendwie hab ich das Gefühl, ich hab viel zu viel Zähne im Mund, obwohl zwei fehlen…….

Grad hatte ich mich daran gewöhnt, mich trotz Mullwickel im Mund, verständlich zu artikulieren. Nu nehmen die mir den weg und es geht nix mehr!

Aber am Wochenende darf ich eventuell nach Hause – ist das herrlich!
Was braucht der Mensch doch im Grunde wenig, um glücklich zu sein.

Auf rosa Wölkchen schwebe ich ins Zimmer, ans Telefon, Edi anrufen.
Der mault zwar ein bisschen, dass er nun über die frisch gewischten Böden ins Arbeitszimmer laufen muss, aber der Grund des Anrufs macht es zu einer lächerlichen Kleinigkeit. Er freut sich riesig!

Dann will ich Tina eine SMS schreiben und hole das Handy aus dem Safe.
Heimlich schalte ich es ein und…grad hab ich die Hälfte getippt, als das Telefon anschlägt…….

Na? Wer wohl? TINA!

Sie jauchzt im Hintergrund und freut sich ein Loch in den Bauch.

Danach bin ich so aufgedreht, renne ins Bad, guck mir das Werk im Spiegel an, rufe meinen Zahnarzt an und drohe ihm lachend, dass ich ihm in den nächsten Tagen auf den Leib rücke.

Laufe dann nach unten und leiste mir zur Feier des Tages eine Tasse Kaffee – lecker!

So sitze ich draußen mit dem Kaffee und einer Ziggi und feiere ganz allein mit mir den schönen Vormittag.

Dass das Mittagessen zum Festschmaus wird, muss ich nicht erwähnen.

Nach all den Ereignissen bin ich hundemüde und schlafe doch tatsächlich knapp über zwei Stunden.

Edi ruft an und fragt, ob ich noch etwas brauche. Er erzählt mir fröhlich, dass sich ein Vogelpärchen im Nistkasten eingerichtet hat!

15.30 Uhr
Edi kommt!

Wir gehen sofort in die Cafeteria und stürmen das Kuchenbuffet.

Die weiche Sahnetorte kann ich prima futtern und der Kaffee dazu weckt umgehend die allerletzten Reserven.

Danach gehen wir im kleinen Park spazieren.

Wieder auf dem Zimmer ist Frau W. ebenfalls wieder da und hat auch schon die Fernbedienung requiriert.

Sie mault rum, hat nach gewohnter Manier die Kopfhörer auf, hängt am „Galgen“ und sieht fern.

Dann hat sie wohl keine Lust mehr. Schaltet den Fernseher aus und dreht sich auf die Seite!
Omi guckt verdattert auf den dunklen Bildschirm.

Grrrrrr!


Edi und ich schauen uns entgeistert an über soviel Dreistigkeit. Omi meint: „Ist wohl nix mehr drin.“
Ich aber sage: „dann gucken Sie doch mal selbst, ob Ihnen etwas gefällt.“

Und so aufgemuntert greift Omi sich die Fernbedienung, grinst sich eins und zappt sich durchs Programm.

Frau W. schläft – endlich!
Nur schnarchen kann sie nicht – logo, liegt ja jetzt auch und sitzt nicht in Klappmesserstellung.

Das Abendessen kommt.
Edi probiert auch mal und futtert den Nachtisch…..“nein, Schatz, iss nur, ich mag den sowieso nicht“.
Hat sicher Hunger der arme Schatz!

Danach Zähneputzen und Mund spülen, Socken anziehen und wir gehen wieder nach draußen.

Wieder im Zimmer geht Edi heim.
Ich bleibe zufrieden zurück – bin ich doch eh bald wieder zuhause!

Ist das schön!
Mein Glücksgefühl nimmt kein Ende.

Gegen 21.00 Uhr hole ich mir eine Schlaftablette, rufe Edi noch einmal an und lege mich ins Bett.

Dienstag, 04.04.06
Trotz Schlaftablette werde ich um 3.30 Uhr wach.
Frau W. muss mal!
In Ordnung, muss ja schließlich sein.

Aber müssen die beiden Schwestern so’n Krach machen und quasseln wie die Marktschreier?!
Die Frau ist zwar doof aber nicht schwerhörig! Grmpf!

Um 5.30 Uhr bin ich endgültig wach und belege das Bad.
Heute fühle ich mich nach etwas Farbe im Gesicht und so werden die demolierten Lippen leicht getönt.

Danach möchte ich mich gerne wiegen – auch wenn ich leichte Bedenken habe bei der ganzen Futterei.

Ich suche das große Bad auf dem Gang, finde es, gehe rein und schließe ab.
Die Waage……sie entpuppt sich als Waage für ältere Menschen – ein Stuhl.
Auf der Rückseite befanden sich Gewichte und Skala.

Aber wie soll ich darauf sitzen und gleichzeitig hinter mir die Gewichte einstellen?

Also, auf die Knie!

Ich probiere hin und her und endlich sehe ich das Ergebnis – 1 kg weniger. Prima!

Wieder im Zimmer.
Omi legt sich gerade ins Bett – das morgendliche Waschen strengt sie immer sehr an.

Frau W. hat eine offene Stelle am Bein.
Nach der OP, bei der dies behandelt wurde, wird das Bein neu verbunden und von Frau W. lamentierend kommentiert.

Gleich ist Visite und danach flitze ich runter: eine Tasse Kaffee, eine Ziggi – draußen, mitten im Vogelgezwitscher.

Ein schöner Tag!

Nach der Visite und dem Frühstück (ich bekomme immer noch Tee, Suppen und Brei) bekommen wir wieder einmal ein 4. Bett ins Zimmer.

Im Behandlungszimmer ist der Arzt recht freundlich, reinigt artig die Mundhöhle, ist sehr zufrieden mit mir und meint: „wir warten noch 1-2 Tage, dann können wir Sie entlassen“.

Jippih!!

Aber es darf noch nix gemacht werden. Ca. 10-14 Tage muss ich noch mit Abdruck etc. warten.

Aber egal, das Schlimmste ist vorüber.

Momentan bin ich allein im Zimmer.
Die „Neue“ ist im OP – nichts großes, sie geht morgen wieder nach Hause.
Omi ist zum Verbandwechseln und Frau W. sitzt sicher in der Cafeteria bei einem großen Stück kalorienreduzierter Diät-Sahnetorte.

Puh!
Irgendwie ist mir nach schlafen.
So ein Klinikalltag ist doch anstrengend auch wenn man meint, man könne Bäume ausreißen.

19.20 Uhr
von Ruhe kann keine Rede sein. Hier herrscht ein Kommen und Gehen im Zimmer.

Edi und Nicki kommen und ich lade sie zu einem Stück Torte und Kaffee und Cola ein.
Edi bringt mir ein süßes Kuschel-Lämmchen mit.

Nach dem Abendessen schicke ich beide wieder nach Hause. Edi ist müde und beide haben noch nichts gegessen – außer dem Kuchen.

Als wir draußen noch zusammenstehen erzähle ich, dass ich zur Krankenkasse gehen werde, sobald ich wieder zu Hause bin.

Denn ich bin der Meinung: hätten die Ärzte vor zwei Jahren sauber gearbeitet und sofort den Kieferknochen aufgebaut, hätte ich heute nicht die OP, den Klinikaufenthalt, die Schmerzen sowie den Verlust zweier Zähne über mich ergehen lassen müssen.

Mal sehen, ob ich da etwas erreichen kann……

Später lasse ich mir eine Schlaftablette geben…..Wenn ich hier raus bin, bin ich reif für den Entzug!

Aber zu viert im Zimmer, wobei eine Patientin nicht aufstehen darf, wird es sicher unruhig.
Nur gut, dass wir eines der beiden Fenster Tag und Nacht geöffnet halten.

Vor allem aber steht das vierte Bett quer zu unseren drei Betten. Im Gang zwischen meinem und Omis Bett steht der Nachttisch des 4. Bettes…..ich bin ja gespannt, wie Frau W. in der Nacht da durch will!

Um ins Bad zu gelangen, muss sie an meinem Bett vorbei.
Bisher hat sie mich immer aus dem Schlaf geschubst – und da war der Weg noch frei!

Mittwoch, 05.04.06 – 11.20 Uhr
Oh, ich habe gut geschlafen – trotz Gestöhne und Geschnarche um mich herum. Entsprechend ausgeruht gehe ich um 6.00 Uhr ins Bad – meine drei Damen schlafen noch.

Die heiße Dusche weckt die Lebensgeister.
Gerade hab ich mich eingecremt, da krabbelt jemand an der Tür.
Ich schließe sowieso nie ab und so stecke ich den Kopf aus der Tür.
Mit zusammengekniffenen Beinen zappelt Omi vor mir rum: „ich muss mal so dringend!“

Kein Problem.
Bademantel an, Handtuch über den Kopf und Omi darf Platz nehmen.
Ich sitze auf meinem Bett und warte.

Doch Omi nutzt die Chance und macht sich auch sofort fertig.

Clever!

Dann tauschen wir und zur Feier des Tages mache ich mich fein.
Danach gibt’s erstmal eine Guten-Morgen-Ziggi.

Als ich wieder ins Zimmer komme, packt die Frau im 4. Bett zusammen – sie geht nach Hause.

Frau W. hievt sich aus dem Bett. Geht zwei Schritte zum Stuhl und setzt sich. Nach 15 Minuten geht sie endlich den „weiten“ Weg ins Bad am Stück.
Jeden Morgen das gleiche Spiel – ob operiert oder nicht.

Endlich liegt sie wieder im Bett und……schnarcht.

Gegen 7.40 Uhr kommt der große Ärztestab.
Dr. B. ist Wortführer und souffliert wieder einmal pflichtgemäß seinem Oberarzt.
„Am Fenster….Frau S.…..alles gut verheilt…..sieht gut aus……“

Der Oberarzt sieht mich an und meint: „Dann müssen wir mal drüber nachdenken, ob Sie morgen entlassen werden können.“

Ich nicke eifrig.

Danach ist mir irgendwie nach richtigem Frühstück zumute.

Und so schleiche ich in die Cafeteria – 8.30 Uhr
Ein Tablett muss her!
Marmelade, Butter, ein Ei, eine Scheibe wabbelweiches Weißbrot, einen Kaffee…..damit mach ich sicher nix falsch.

Genüsslich suche ich mir einen schönen Platz und beginne vorsichtig zu frühstücken.
Ganz kleine Bissen schneide ich säuberlich mit dem Messer ab und schiebe sie in die linke Backentasche.

Mein Blick schweift umher und fast bleibt mir der Bissen im Halse stecken:
genau gegenüber, an der Wand……Schwester Emma und zwei Kolleginnen von meiner Station!

Umpf!
Nu nix anmerken lassen, alles ist ganz normal…..schön langsam und ruhig weiter futtern.
Der Appetit und die Freude sind mir vergangen.

Als ich fertig bin, räume ich alles säuberlich auf das Tablett und nun muss ich ziemlich nah an den Schwestern heran, um es abzustellen.
Puhhh! Geschafft. Nix wie weg hier!

Um 10.00 Uhr reiche ich Omi wieder meinen Arm wie jeden Morgen und gemeinsam schlappen wir ins Behandlungszimmer. Vorher habe ich natürlich gründlich die Zähne geputzt und den Mund gespült.

Dr. B. säubert die Wunden, ist erfreut, wie gut alles heilt und entlässt mich wieder bis morgen zur Abschlussuntersuchung.

Ausgerechnet Schwester Emma hat heute Dienst im Behandlungszimmer!
Sie zwinkert mir wissend zu und lächelt.

Im Zimmer rufe ich Edi an und informiere ihn, dass das schöne Leben für ihn nun morgen vorbei ist und er möchte mich doch bitte gegen 10.30 Uhr abholen
Er freut sich!

Kurz bevor das Mittagessen serviert wird, kommt eine Kollegin von Edi zu Besuch.

Ich esse so schnell ich kann und dann gehen wir zusammen runter, holen Kaffee und trinken ihn draußen. Christel raucht ebenfalls und in der Cafeteria herrscht no Smoking!

Nach ca. einer Stunde geht Christel wieder. Ich fühle mich irgendwie schlapp wie nach einem Marathonlauf.

13.00 Uhr
Frau W. ist wieder einmal im OP.
Omi und ich kuscheln uns in die Betten nachdem wir das Fenster weit geöffnet haben.

14.00 Uhr
Telefon! Oh nein! Menno, schon wieder wach.
Es ist meine Oma. Sie möchte wissen, wie es mir geht.
Nach wenigen Minuten verabschieden wir uns.

Ich kuschle mich wieder ein und will gerade die Äuglein schließen, als das Telefon schon wieder anschlägt – Oma! „Sag aber nix deiner Mutter, dass ich angerufen habe.“

„Nein Oma, natürlich nicht.“

„Ich mein ja nur. Ich dachte, du hättest es vergessen. !!!!!

Telefonat beendet.
Schlaf ade.
Aus dem Bett, frisch machen, um 15.00 Uhr kommen Mutter und meine Tochter.

Meine Mutter bringt den Moulinex mit – zwecks Zerkleinerung eventueller Steaks.

Nicole kommt direkt nach der Schule mit Bus und Bahn.
Edi kommt kurze Zeit später.

Kinder, hier ist was los!

Nach dem Abendessen packen Edi und ich.
Der größte Teil ist gleich zu Hause.
Der Rest und ich folgen in ca.15 Stunden – YIPPIYEAH!!!

Geschafft – geschafft – geschafft!!! lalalalalalalala

Donnerstag, 06.04.06 – 9.00 Uhr
Ich bin aufgedreht, fix und foxi, hab keine Ruhe im Hintern – nicht mal Hunger hab ich und das will was heißen!

Zwei Kilo habe ich verloren in 8 Tagen – gute Diät, muss aber nicht sein

Omi ist auch aufgeregt – sie darf heute auch nach Hause.
Allerdings muss sie in ca. 3-4 Wochen wieder in die Klinik. Dann wird eine Hauttransplantation gemacht. Sie hatte einen bösartigen Tumor auf der Stirn und wurde 4 Mal geschnitten.

Ich gehe duschen, cremen und genieße dieses Ritual.
Zuhause muss ich schließlich wieder selbst das Badezimmer putzen.

Omi sitzt seit 7.00 Uhr fix und fertig angezogen mit Lackschühchen an den Füßen auf dem Bett. Sie kann es kaum erwarten und fragt alle 20 Minuten ob wir denn nicht nun endlich ins Behandlungszimmer müssten wegen der Abschlussuntersuchung.

Ich nehme Edi’s Strauß und die Blumen meiner Mutter und gehe in die Kapelle.
Die Amaryllis stelle ich Jesus zu Füßen und Edi’s Orchideen bekommt die Mutter Gottes.
Noch ein Gebet, ein stilles, glückliches Danke dann schließe ich die Kapelle wieder sorgfältig zu und gebe den Schlüssel an der Pforte ab.

Frau W. motzt, dass ich die Blumen wegbringe: „ich will auch noch was von den schönen Blumen haben“ meint sie. Aber ganz souverän sage ich ihr, dass erstens auf der Fensterbank noch genügend stehen und dass zweitens diese hier für jemand ganz Besonderen sind.

Dann ist es soweit – Omi und ich gehen ins Behandlungszimmer.
Wunden werden nachgesehen, für gut befunden, gereinigt, mit Gel beschmiert (spuck ich gleich sowieso wieder aus!) und wir bekommen unsere Arztberichte.

Glücklich gehen wir gemeinsam ins Zimmer zurück. Dort hat man uns schon die Betten geklaut, desinfiziert und neu bezogen. Es dauert nicht lange, da liegt schon ne neue Patientin drin. So gar nicht nach Frau W.’s Geschmack aber uns ist das herzlich egal.

Edi ist schon da und springt freudig auf, als er mich sieht.
Endlich! Endlich hab ich dich wieder und wir können zusammen nach Hause.

Frau W. meint: „ach, Sie sind schon da? Ich wär gern noch ne Weile mit Ihrem Mann allein geblieben.“

Das glaub ich dir gerne! Von wegen, gute Frau – Finger weg, sonst Finger ab!

Edi hat den Rest schon zusammen gepackt und strahlend verlassen wir die Klinik.

11.00 Uhr
Wir sitzen gemütlich beim Frühstück in unserem Lieblingsbistro beim Türken.
Ich esse irgendwas türkisches, was sehr weich ist und gut schmeckt sowie ein Croissant – ohne alles. Edi futtert seine Brötchen und ich denke: bald kann ich auch wieder – dann kaufe ich mir 10 Stück nur für mich allein und schließ mich damit ein.Danach kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein:
weiches Toastbrot – geht auch ungetoastet
Streichwurst
Streichkäse
Yoghurts

Edi steht am Blumenstand……ich suche mir zwei Stängel weißer Amaryllis aus.
Ich liebe diese Blumen, sie sehen meinen Lieblingsblumen – weißen Lilien – sehr ähnlich. Und außerdem liebe ich die Farbkombination grün/weiß. Weiße Lilien gab es nicht.

Dann warte ich draußen und rauche eine.
Edi kommt und kommt nicht.

Endlich!Nach einer ganzen Weile kommt er heraus mit einem schönen Strauß für mich.
Die ausgesuchten Amaryllis hat er noch mit einer weißen Calla und mehreren kleinen Blumen, deren Name ich nicht weiß, verfeinern lassen.

Den bekam ich dann mit den Worten: Willkommen zu Hause, mein Schatz!

Süüüüüüüß!!!!!

Dann sind wir zuhause!
Als erstes versorge ich meine Blümchen

Freitag, 07.04.06
Heute besuchen wir meine Mutter und meine Oma.
Beide freuen sich sehr, dass es mir wieder gut geht.

Wir verquatschen den ganzen Tag und kommen spät am Abend wieder nach Hause.

Am Morgen waren wir bei meinem Zahnarzt, der auch sehr zufrieden war mit dem Ergebnis.
Aber auch er bestätigte, dass wir mit Abdruck und Ersatz noch etwas warten müssen.

Samstag, 08.04.06
Edi sitzt am PC, ich räume etwas auf.
Auf einmal hat Edi die Idee!

„Weißt du was? Wir fahren gleich in die Therme. Was hältst du davon?“

Ich freue mich und schaue, dass ich fertig werde.
Dann packen wir und um kurz nach 15.00 Uhr sind wir da.
Schließlich befindet sie sich nur wenige Minuten von uns entfernt.

Eintritt, Kabine, umziehen und erstmal ins Solebad. Herrlich! Ganze 20 Minuten waren wir in diesem Whirlpool.

Danach gingen wir in die Außenanlage zum Schwimmen im Salzwasser.
Hinterher erstmal etwas essen. Das macht ganz schön hungrig.

Nachdem Essen noch einen Kaffee und ins Dampfbad. Dort bekamen wir eine Algen-Kreide-Maske für Gesicht, Hals und Dekollete. Das sollten wir uns auf diese Stellen schmieren. Hätte eine straffende Wirkung. Aber bei mir hat’s wohl nicht gewirkt – meine Falten waren immer noch an derselben Stelle.
Wieso krieg ich die eigentlich immer nur im Gesicht?
Binnen weniger Minuten waren wir alle grün im Gesicht und lachten uns gegenseitig aus.
Nach ca. 10 Minuten gingen wir unter die Dusche.

Nach dem Dampfbad gingen wir in die Sauna – draußen.

Es regnete, aber das war egal.
Nach dem Saunagang kalte Dusche und ab ins kalte Becken und ein paar Runden drehen.

Ruhepause.

Anschließend eine große Apfelschorle in der Sauna Bar.

Das ganze haben wir noch zweimal wiederholt. Danach haben wir im Restaurant noch jeder einen Milchshake getrunken und um 22.30 Uhr waren wir erschöpft und glücklich wieder zuhause.

Dermaßen erholt hoffen wir nun, dass alles gut verheilt, dass Collagen mit dem Knochen anwächst und wir somit einer weiteren OP aus dem Weg gehen können.

Aber ich bin sicher, es wird alles gut gehen.

„Kein Weg ist zu lang mit einem Freund an der Hand“


© Francesca Skramec April 2006
 
:) :ja: wieder mal schön und spannend geschrieben von meinem Schatz. :thumbs-up_new:

Hier nun zwei Fotos vom 30.04.2006 nach der OP :)
 

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wow respekt, das klingt so aehnlich wie mein krankenhaus tagebuch :lol:


wuuaahh sieht die arme, aehm, ja, wie sag ich das jetzt ( :DX: ) kaputti aus.... und das da hinten is die boese frau w, nech?
 
hAcky schrieb:
wow respekt, das klingt so aehnlich wie mein krankenhaus tagebuch :lol:


wuuaahh sieht die arme, aehm, ja, wie sag ich das jetzt ( :DX: ) kaputti aus.... und das da hinten is die boese frau w, nech?


kaputt? ich war voll auf drogen!!!! :lachtot:
 

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