Irgendwie ist das ganze Thema ein bißchen einseitig oder? Nur weil irgendwelche Reportagen laufen die die Fälle aus mehreren Jahren komprimieren, entsteht hier bei vielen offensichtlich meisten direkt der Eindruck, wenn die Polizei kommt gibts auf die Fresse. Um da aber wirklich einen Eindruck zu bekommen müsste man ja mal schauen, wieviele Einsätze die Polizei in dieser Zeit überhaupt gehabt hat, wieviele davon mit Aggression versehen waren und bei wievielen Einsätzen man das ganze entweder friedlich regeln konnte oder alles normal abgelaufen ist. Einfach Videos posten wo alles aneinadergereiht wird was mal schiefgelaufen ist und sich dann furchbar aufregen ist m.M.n. einfach nur Manipulation.
Es zählt niemand auf wieviele tausend Einsätze dieser Art bewältigt wurden, was gut gelaufen ist oder korrekt war, weils keinen interessiert und weniger reißerisch ist. Solche Sachen wie in den Videos sollten nicht passieren, passieren aber leider hier und da und sind aber mit Sicherheit nicht die Regel. Man sollte vorher mal sehen in welcher Relation solche Vorfälle zueinander stehen zahlenmäßig.
Ich finde außerdem man sollte sich dabei mal zumindest zwei Fragen stellen.
1. Sehe ich da wirklich den kompletten Sachverhalt?
2. Haben die Polizisten vielleicht auch schon schlechte Erfahrungen gemacht? Gerade Berlin, Hamburg, Duisburg usw sind ja nicht die friedlichsten Städte. Anders Krefeld, Viersen etc. da ist die Welt noch in Ordnung.
Bei Fußballspielen passiert nie etwas mit einem Wimpernschlag. Gerade wer sich da auskennt weiß wann es sich langsam aufschaukelt. Aber was macht man? Man bleibt da weil ja was spannendes passieren könnte oder man vielleicht sogar ungestraft was austeilen kann. Passiert das so ist alles gut. Kriegt man aber selbst zuerst einen auf die Mütze, ist das Geschrei groß und man konnte ja nicht ahnen das sowas passiert. Und die Polizei kann sich ja die Leute die sich in einer mehreren 100 Personen großen Gruppen verstecken und von dieser geschützt werden einzeln herausholen. Lächerlich. Wer will kann solchen Ausschreitungen zu 95% aus dem Weg gehen. Wers nicht tut ist selbst schuld und legt es in fast allen Fällen drauf an.
Zugeben möchte das aber keiner! Ist ja einfacher die Verantwortung jemand anders dafür zu geben.
Der Polizist kriegt an der Eingangskontrolle in Duisburg die Nase von einem Fan gebrochen weil er ein Stadionverbot hat und nicht rein darf. Der Kollege muss ins Krankenhaus, in der Presse steht was von einem freundschaftlichen Spiel ohne Zwischenfälle, .
Die Polizisten werden in Wuppertal mit etlichen Bengalos beworfen die ü. 1000 Grad heiß verbrennen. Etliche haben Brandlöcher in der Uniform und Glück dass sie noch die Körperschutzausstattung drunter tragen. Was passiert, die Fans steigen in die Busse ein und fahren unbehelligt nach Hause weil man eine Eskalation vermeiden will.
Fußball scheint mittlerweile so ein großes Geschäft zu sein, dass dort nicht ist was nicht sein darf. Sähe ja doof aus. Fußball und Gewalt? Nee, sind immer nur die provozierenden Bullen. Erst wenn man die Kameras aus machen müsste um die Bengalos zu übersehen gab es offiziell Ausschreitungen.
Bei der Demonstration werden die Polizisten mit Plastersteinen beworfen und ziehen die Helme auf. Der Versammlungsleiter gibt als Grund fürs werfen das "provokante" Verhalten des Helmaufziehens der Polizei an, die eben zum Selbstschutz die Helme aufzieht und weiter parallel begleitet wie sie es die ganze Zeit schon tut. Entschuldigung lieber Bürger dass man sich keinen, mit Sicherheit schwer die Gesundheit schädigenden oder tödlichen Kopftreffer einfangen will. Es ist wirklich frech das man heil zu seiner Familie zurück will. Und wie war noch gleich die Reihenfolge? Erst Steine, dann Helme!
Verkehrsunfall: Der libanesische Fahrzeugführer rammt einen anderen Pkw weil er sich durch dessen langsame Fahrweise provoziert fühlt. Er steigt aus und bricht einem der Unfallgegner die Nase und dem anderen den Kiefer. Die eingesetzte Kollegen beschimpft und beleidigt er während der gesamten Unfallaufnahme dass die Leute auf der Straße ankommen und die Polizisten fragen warum sie den Mann so lange versuchen zu beruhigen. Kommt das in die Presse? Nein, ist ja "nix" passiert. Gehört ja zum Job eines Polizisten.
Die Frau mit Migrationshintergund ruft an, weil ihre Schwester durchdreht und die aus der Wohnung soll. Bei genauem Nachfragen vor Ort kommt heraus, dass die Anruferin mit dem Vater zusammen die vermeintlich böse Schwestern durch den Wolf gedreht haben. Als die Polizei nicht das macht was die Anruferin will sagt sie wörtlich: "Ihr habt die Anzeige aufzunehmen und euch dann zu verpissen." Anschließend greift sie zum Messerblock, zieht ein 20 cm langes Küchenmesser raus und versucht an uns ranzukommen. Das einzige was sie vor einem Schusswaffengebrauch rettet ist, dass eine Durchreiche den Weg versperrt und sie nach ner Ladung Pfeffer erst versucht sich die Augen auszuwaschen.
Danach wehrt sie sich mit Händen und Füßen gegen die Festnahme und wir werden von Familienmitgliedern angegriffen was glücklicherweise durch ein zweites Team unterbunden werden kann.
Am nächsten Tag ist die Frau wieder auf freiem Fuß.
Presse? Nix! Wieso auch?
Das sind nur einige Dinge die ich erlebt habe. Deswegen finde ich sollte man vielleicht auch mal die Umstände in ihrer Gesamtheit betrachten und nicht nur immer diese Momentaufnahmen sehen und vielleicht auch was die Polizisten schon erlebt haben. Nur weil einer von drei Leuten festgehalten wird, heißt das noch lange nicht, dass der sich nicht mehr wehrt.
LEIDER, glaubt man sowas immer erst wenn man es tatsächlich live miterlebt hat weil man es vorher einfach nicht für möglich hält.
Aber wenn, dann ist das ja unfair wenn man mit drei Leuten auf dem drauf hängt.
Hat derjenige die Entscheidung sich zu wehren vielleicht auch selbst getroffen oder haben ihn die drei dazu gezwungen?
Wie soll sowas aussehen?
Soll man erst warten bis ein Polizist richtig eine hängen hat und dann loslegen?
Soll man mit kneifen anfangen und dann die Gewalt langsam steigern bis derjenige darauf reagiert? Ist das in Summe dann nicht viel mehr Schmerz oder soll man vielleicht was machen was so wenig wie möglich aber so viel wie nötig ist?
Wenn jemand eine Anweisung bekommt und die Androhung von Zwang hat er die freie Entscheidung. Falls die Maßnahme nicht in Ordnung findet kann er das verbal kund tun oder sich im Nachgang beschweren oder Anzeige erstatten. I.d.R. wird niemand einfach mit einer Maßnahme belegt und wenns doch mal zu Unrecht passiert lässt sich das schnell klären wenn sich die Situaion entspannt hat. So kenne ich es zumindest.
So läuft das nunmal in einem Rechtsstaat, auch wenn davon einige Bevölkerungsgruppen herzlich wenig halten. Der wird erst wieder interessant wenn man den kürzeren gezogen hat. Wer aber mein er könnte den Affen machen und versucht das ganze mit Gewalt zu abzuwenden der muss sich nicht wundern wenn sich die anderen auch wehren bzw das machen was sie angekündigt haben.
Das soll natürlich nicht die Fälle weniger schlimm machen oder entschuldigen in denen da jemand außerhalb seiner Befugnisse agiert. Die gehören genauso angeprangert, verfolgt und bestraft wie alle anderen Straftaten dieser Art auch.
Aber man sollte sich halt auch mal vor Augen führen welchen Belastungen und Stress Polizisten ausgesetzt sind und wie kurz oft der Augenblick ist in dem man eine Entscheidung treffen muss, bevor man direkt alle pauschal verurteilt und das es immer zwei Seiten bei sowas gibt.
Hinterher guckt man sich eine Situation in der es für die Entscheidung 5 Sekunden gab, Wochenlang und unzählige Male an weil man auf einmal nicht alle Details mitbekommt, verurteilt aber danach den handelnden Polizisten der eben nur einen Bruchteil der Zeit zur Verfügung hatte.
Als Polizist wird man oft bespuckt, beleidigt oder beworfen und es interessiert keinen Menschen. Ist ja eine Sache die der Job mit sich bringt.....
Einen schönen und gewaltfreien restlichen Samstag Abend. :winken:
Grüße
der Gamble