Japp! z.B.
@RS26 und Demoniac: Ich denke, wir meinen so ziemlich das gleiche, was den Einstieg angeht
Um zu verstehen, was bei dem MTB-Bild passiert ist, muss glaub ich n wenig Basiswissen daher. Die korrekte Belichtung eines Fotos ist das direkte Zusammenspiel aus den 3 immer gleichen Komponenten.
1. Belichtungszeit: Gibt an, wie lange Licht auf den Sensor/Film fällt
2. Blende: Grösse der Öffnung, durch die das Licht auf den Sensor/Film fällt.
Ganze Blenden: 1 / 1.4 / 2 / 2.8 / 4 / 5.6 / 8 / 11 / 15 ...
Dabei gilt: je kleiner der Wert, desto grösser die Blendenöffnung (und umso teurer das Objektiv
) Auf die Auswirkung der verschiedenen Blenden auf die Schärfe komm ich später zu sprechen.
3. ISO-Wert - Empfindlichkeit des Sensors/Films
Im direkten Zusammenhang daraus ergibt sich:
Verdoppelung des Blendenwertes -> halbierung der Belichtungszeit
Verdoppelung der Belichtungszeit -> halbierung des Blendenwertes
Man kann sich das vorstellen, wie bei einem Eimer, den man bis zu einer bestimmten Marke voll Wasser füllt. Entweder man dreht den hahn nur ein wenig auf (kleine Blendenöffnung/grosser Wert) und lässt das Wasser einfach lange genug Laufen (lange Belichtungszeit) oder man dreht voll auf (grosse Öffnung/kleiner Wert) und braucht nur kurze Zeit, bis der Eimer voll ist.
LOL.. noch besser: Das Beispiel mit dem Tank ratz fatz leerfahren, wenn man voll aufm Gas steht, kennt warscheinlich jeder hier
konkretes Beispiel: Man könnte ein genau gleich belichtetes Foto mit folgenden (beispielhaften) Kombinationen machen
Iso: 100 Blende: 2.8 Belichtungszeit: 1/1000
Iso: 100 Blende: 4.0 Belichtungszeit: 1/500
Iso: 100 Blende: 5.6 Belichtungszeit: 1/250
Iso: 100 Blende: 8.0 Belichtungszeit: 1/125
Für den Iso-Wert gilt das selbe: Bei gleicher Blende halbiert sich die Belichtungszeit bei einer Verdoppelung des Iso-Wertes. Höherer Iso-Wert bedeutet aber auch gleichzeitig mehr Rauschen.
Iso: 800 Blende: 8.0 Belichtungszeit: 1/1000
Iso: 400 Blende: 8.0 Belichtungszeit: 1/500
Iso: 200 Blende: 8.0 Belichtungszeit: 1/250
Iso: 100 Blende: 8.0 Belichtungszeit: 1/125
Bei soviel Licht wie auf dem Foto oben ergeben sich also folgende Möglichkeiten, um das Wasser weicher erscheinen zu lassen:
1. Belichtungszeit rauf -> Blende zu (großer Wert)
Bei praller Sonne hat man da das Problem, dass die Blendenwerte irgendwann so gross werten (ab 15), dass die Grenzen, des technisch sinnvollen erreicht sind. Sicher gehen Bilder mit Blende 22 auch.. meistens aber mit dem "Erfolg", dass man aufgrund der extremen Tiefenschärfe jedes Staubkorn, was sich auf dem Sensor befindet, auch auf dem fertigen Bild sieht.
Abhilfe: Ein Grau- oder ND (Neutraldichte) Filter. Dieser wirkt praktisch wie eine Sonnenbrille. Indem das verfügbare Licht für den sensor verknappt wird, verlängert sich bel gleicher Blende/Iso automatisch die Belichtungszeit. Kann man schön nutzen, um wie im Beispiel Wasser schön weich zu kriegen, ohne das Bild überzubelichten, tagsüber wg der Freistellung mit kleiner Blende zu fotografieren, oder z.b. Plätze menschenleer zu fegen, indem man einfach das Foto ein oder zwei Minuten lang belichtet
Wie man sieht, ergibt sich die optimale Kombination immer abhängig vom Motiv und dem Ergebnis was man erzielen will (Tiefen(un)schärfe, Bewegungsunschärfe, Bewegungen einfrieren etc pp.)
Fragen?