GeneralWilson schrieb:
[...]
Gamble schrieb:
Aber wer hier erzählen will er hätte mit 21 genausoviel Erfahrung in punkto Erkennen und Einschätzen von Verkehrssituationen in öffentlichen Straßenverkehr wie die meisten anderen die bereits seit 10-15 Jahren ihren FS haben und täglich mit dem Auto unterwegs sind, den kann ich einfach nicht für voll nehmen. :nein:
Sicher gibts da auch Ausnahmen bei denen die schon lange den Lappen haben aber die Regel ist es nicht. Und wie bereits gesagt an das Erfahrungsnieveau eines 35 Jährigen der mit 18 den Lappen bekommen hat u regelmäßig unterwegs ist kommt ein Fahranfänger bis er vielleicht 25 ist nicht ran. Das ist einfach so und wird ja auch durch die Unfallstatistiken belegt. Wie sonst kommt es dazu, dass ca. 60% aller Unfälle durch Fahranfänger verursacht werden. Danach kommen die Oldies und dann erst die Menschen mittleren Alters.
Also für mich liest das nunmal schon so, als ob es hier NUR die Erfahrung macht.
Ich habe nicht behauptet, dass es für alle gilt was Vettel macht. Ich wollte nur verdeutlichen, dass es nicht unbedingt was mit jahrelanger Erfahrung oder hoher Fahrleistung zu tun hat, wenn jemand schnell und trotzdem sicher mit einem Auto sicher unterwegs sein will. Er ist wie gesagt knapp über 20, kann also noch nicht alzu viel Erfahrung haben und wir auch kaum Millionen von KM abgespult haben, und trotzdem fähr er schnell - und sicher
Wenn das jetzt immer noch zu schwer zu verstehen ist, was ich damit zum Ausdruck bringen will, dann kann ich leider auch nicht mehr weiterhelfen...
Ich bin nunmal auch der Ansicht, das jemand der auf der Strecke gut fahren kann, das wohl durchaus auch im normalen Straßenverkehr kann. Auf der Rennstrecke sollte man übrigens auch gut voraussehen können, dass nur so nebenbei...
Und du wirst es vielleicht nicht glauben, aber auch mir ist klar, dass die Unfallstatistik geprägt ist von jungen Fahrern. Mir geht nur diese Pauschalisierung hier aufn Sack, dass jemand bevor er nicht mindestens 30 ist und min. 500k KM abgespult hat, sowieso nicht vernünftig fahren kann. Das stimmt einfach nicht. Und so isses bei mir rübergekommen.
Also wenn das so rübergekommen ist, dass ich der Meinung bin es könnte kein Fahranfänger ordentlich mit so einem Fahrzeug umgehen, dann ist das falsch. Es gibt sicherlich einige die es können aber die sind sehr selten in Relation zu der Autofahrenden Bevölkerung
Das Beispiel mit dem Schumi wollte ich nicht bringen, weil es auch nur einmal war und mir spontan keine weiteren einfallen und es also nicht so sehr repräsentativ ist weil Fehler passieren überall. Es zeigt aber dennoch, dass diese Menschen auch nicht immer und umbedingt in der Lage sind alles zu überblicken und zu beherrschen obwohl sie mit Sicherheit die meisten KM abgespult haben und sehr oft im Grenzbereich fahren und ihr Fahrzeug beherrschen.
Es ist aber in meinen Augen sehr wohl ein Unterschied ob jemand auf der Rennstrecke fährt oder im öffentlichen Straßenverkehr.
Und damit es nicht so einfach als dahergelabert aussieht hab ich auch ein paar Beispiele dafür.
- Ein Rennfahrer braucht sich auf der Rennstrecke in der Regel keine Gedanken darüber zu machen, dass jemand vor ihm unvermittelt bremst wo er es nicht erwartet.
- Wenn er schneller ist macht ihm der andere Platz/ muss ihm Platz machen.
- Es gibt keine Bälle die urplötzlich auf die Straße springen können hinter denen ein Kind herläuft.
- Es gibt keine jungen oder alten Leute die plötzlich unvorhergesehen reagieren.
- Im Straßenverkehr gibt es einfach Örtlichkeiten wo man genaus weiß, aufgrund ihrer Unübersichtlichkeit oder sonstigen baulichen Beschaffenheit bremst hier der ein oder andere ohne Grund weil er sich unsicher fühlt. Passiert auf der Stecke wohl eher kaum
- wenn man links auf der AB unterwegs ist und rechts derjenige pendelt schon in seinem Fahrstreifen nach links und rechts weiß man in den meisten Fällen der guckt um auszuscheren oder er zieht einfach rüber. Da gibts keine blauen Flaggen und dem ists auch egal was da hinter ihm kommt oder er überreists einfach nicht
- wenn ein Ball auf die Straße springt bremsen die meisten schon weil sie speziell in der Fahrschule darauf regelrecht gedrillt wurden. Im Rennfahrertraining passiert das wohl eher nicht.
- Im Gegensatz zur Rennstrecke gibt es einfach zu viele Leute die nicht so reagieren wie professionelle Rennfahrer oder Menschen die sich regelmäßig auf Rennstrecken bewegen, so dass man die Reaktionen nur durch Erfahrung im Zusammenhang mit den Fahrzeugbewegungen die sich machen einschätzen kann. Auf der Strecke wissen aber alle mehr oder weniger was sie zu tun und zu lassen haben weil sie sich und die anderen ja nach Möglichkeit nicht gefährden wollen.
Was ich damit sagen will. Rennstrecke und öffentlicher Straßenverkehr sind zwei völlig unterschiedliche Welten mit ganz anderen Voraussetzungen. Das jemand, der sich viel auf der Rennstrecke bewegt sicherlich schneller reagiert und auch sein Fahrzeug besser unter Kontrolle hat bestreite ich gar nicht aber ich denke nicht, dass jemand der nur Rennstrecke gefahren ist und dann mit dem FS in der Straßenverkehr geht genauso reagieren kann wie jemand der das schon jahrelang macht.
Er reagiert sicherlich besser in brenzligen Situationen besser und verhindert damit die Unfälle und lernt auch sicherlich schneller aber ich wage doch zu behaupten, dass viele erfahrenere Fahrer gar nicht erst in solche Situationen kommen würden.
Wobei es bei denen, genau wie es bei den Fahranfängern Positivbeispiele gibt, auch genauso viele Negativbeispiele bei "erfahrenen" Fahrern gibt.
Und Erfahrung bemisst sich NICHT über gefahrene km, aber ich denke schon, dass diese ein guter Indikator dafür sind um abschätzen zu können wie es um die Fahrpraxis und das fahrerische Können des einzelnen bestellt ist. Und unter fahrerischen Können verstehe ich persönlich Fahrzeugbeherrschung UND Erfahrung im öffentlichen Straßenverkehr.
Und die bekommt man auch nicht schneller nur weil man mit 17,18,19 schonmal irgeneine fette Karre mit viel PS gefahren ist. Das einzige was man da dem Opel Corsa Fahranfänger voraus hat ist, dass man weiß was passiert wenn man das rechte Bein gerade macht und dementsprechend, wenn man sich nicht irgendwie anstacheln lässt, vorsichtiger damit umgeht.
Das ist sicherlich auch ein Punkt, der schon für eine größere Sicherheit desjenigen im Straßenverkehr sorgt aber er ersetzt m.M.n. nicht die Erfahrung die sich erst mit der Zeit einstellt.
Und hier gilt in meinen Augen für die Erfahrenen und nicht Erfahrenen "Ausnahmen bestätigen die Regel."
Pauschal gut oder schlecht kann man da nicht sagen aber es gibt eine sehr deutliche Tendenz.
:ja:
Grüße
der Gamble