Revo Knuckles funktionsweise!!

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Stevoo

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Hallo Leute,

nun gehts an die Technikfreaks :)
Versuch mir die ganze Zeit vorzustellen wie die Revoknuckles ihren Dienst so toll vollziehen. Klar ich weiß wie die Konstruktion aussieht und das der Störkräftehebelarm reduziert ist aber welche Kräfte nimmt nun Welches teil auf??

Ich komm einfach nicht drauf das macht mich verrückt :D Im Anhang ein Bild
 

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Hi,

keine Ahnung wie detailliert Du es beschrieben haben willst, aber wenn man den Abstand vom Radmittelpunkt zur Lenkachse vergleicht, dann fällt auf, dass beim neuen System dieser Abstand sehr klein ist. Weiterhin ist die Neigung der Lenkachse geringer. Das sind eigentlich die Neuerungen, es wurde eine Fahrweksgeometrie erschaffen, die normalerweise nur mit nem Doppelquerlenkerprinzip erreicht werden kann.
Durch den verkürzten Hebelarm werden nur sehr geringe Kräfte ins Lenksystem eingeleitet und durch die fast senkrechte Lenkachse bleibt das Rad auch bei großen Lenkwinkeln immer senkrecht stehen und die Reifenauflagefläche ist dadurch immer gleich groß. Deshalb geht der RS so gut aus den Kurven raus, während ein normaler Fornttriebler schon am durchdrehen ist.
 
Ja ich kapier einfach nich wie die "king Pin Axis" durch so ein recht unscheinbares bauteil soweit verschoben wird?
Am besten wär mir eine erweiterte Zeichnung wo Betrag und Richtung der Kräfte eingezeichnet sind ich mach mich mal drüber wenn ich Zeit finde.

mfg
 
Hi,

also ich versuchs noch mal zu erklären.

Bei einem normalen Mc Pherson Radaufhängung übernimmt im Vergleich zu einer Doppelquerlenkerachse (Mercedes E-Klasse und größer) der Stoßdämpfer zum einen auch einen Teil der Radführung und zum anderen auch die Feder. Weiterhin wird die Drehung, also der Lenkeinschlag über das Domlager aufgenommen. Somit wird die Lenkachse (king-pin-axis) durch das obere Domlager (das im Motorraum rechts und links) und das Traggelenk im Querlenker unten festgelegt (wie in deinen Bildern zu erkennen). Dadurch ergibt sich ein Kompromiss zwischen dem entstehenden Hebelarm und der Neigung der Lenkachse. Am Besten wäre eine fast Senkrechte Lenkachse mit winzigem Hebelarm, doch dann müsste der Stoßdämpfer durch den Reifen gehen (geht ja nicht ;) ).

Bei den so genannten Doppelquerlenkerachsen ist dies möglich, da die Feder und der Dämpfer an einer anderen stelle liegt. Beide Querlenker sitzen innerhalb der Felge und ermöglichen eine Lenkachse durch den Radmittelpunkt hier ein Bild: http://www.kfz-tech.de/Programme/ABild.htm?GBilder_Kfz-Technik_Radaufhaengung_Doppelquerlenker02.jpg

Die REVO Achse ist sozusagen eine Kombination aus beidem.
Hier werden die Funktionen Radführung und Federaufnahme weiterhin vom Stoßdämpfer übernommen, jedoch die Drehung übernimmt der so genannte REVO Nuckel. Er ist fest mit dem Stoßdämpfer verbunden und besitzt ein starkes Gelenk, welches mit dem Radträger verbunden ist. Dadurch haben wir denselben Fall wie beim Doppelquerlenkerprinzip, die Lenkachse bzw. die für den Radeinschlag zuständigen Gelenke befinden sich in Felgenmitte. Somit kleinst möglicher Hebelarm und nahezu gleiche Aufstandsfläche des Reifens bei jedem Lenkeinschlag.
Ist Euch vielleicht schon mal aufgefallen dass bei fast allen PKW bei Volleinschlag das kurven innere Rad so komisch weg klappt. Macht der RS nicht ;)

Warum ist der kleine Hebelarm wichtig?
Wenn man sich mal anstelle eines Rades/Felge ein paar Kufen (passend zur Jahreszeit) vorstellt, an denen gleich gezogen wird, dann gleichen sich die Kräfte zwischen links und rechts aus. Zieht man auf der einen Seite mehr, dann kommt der Hebelarm ins Spiel. Jetzt muss ich mit der Lenkung diese Kraft ausgleichen um weiter gerade aus fahren zu können. Ist der Hebelarm sehr klein oder sogar nicht vorhanden, dann muss ich als Fahrer keine Kräfte ausgleichen und der Wagen fährt weiter gerade aus.
Gleiches gilt bei Kurvenfahrt. Da Beide Räder in der Kurve unterschiedliche Lenkeinschlagswinkel haben müssen, hat immer das Kurven innere Rad den Größeren Hebel (hängt mit der Geometrie der Spurstangen zusammen), deshalb stellt sich die Lenkung in der Regel beim Beschleunigen automatisch gerade. Hat man jedoch keinen Hebelarm, dann bleibt die Lenkung kraftfrei.

Ich hoffe dass ich helfen konnte.
 
Sensationelle und fachlich einwandfreie Erklärung, das hätten die wenigsten so zielsicher in einfache Worte und tolle bildliche Beispiele gepackt (einschliesslich mir)! :thumbs-up_new:

Wirklich Klasse ! :bravo: :bravo: :bravo:

Du solltest Ausbilder werden, du hast wirklich Talent.
Leider gibt es zu wenig gute Ausbilder heut zu Tage, schade...
 
Ja das wirklich sehr gut erklärt :) Jetzt kann ich mir auch endlich was drunter vorstellen.

Nur noch eins is mir nich klar bei der normalen Mc Pherson aufhängung. Wo sind denn da die Drehpunkte beim lenken? Ein Punkt is klar der is auf dem Bild mit Ball Joint bezeichnet. Und der andere? Da dreht sich doch nicht der ganze Stoßdämmpfer mit wenn man lenkt.
Auf dem Bild im Anhang kann es aber nicht anders sein das der Drehpunkt oben im Domlager liegt. Das müsste ja heißen wenn ich bei meinem Auto lenke und auf den Stoßdämpfer schaue ich ein drehen des Federbeins sehen müsste.
 

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Richtig, wenn man bei einem normalen Frontgetriebenen Fahrzeug mit einer McPherson Federbein Konstruktion auf das Federbein guckt, wenn man lenkt, so dreht sich das ganze Federbein mit.

Beim RS ist das aufgrund des veränderten Drehpunkts nichts so.
 
Hier noch mal so ein paar Hilfen:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Fhq6sjIo5Cs&fmt=18[/youtube]


revoknucklepic.jpg
 
moin moin,

dass ist doch mal nen service von unserem mod. ( FAN )......das thema hat mich auch interessiert.....


gruss
 
rocketralfRS schrieb:
Hi,

also ich versuchs noch mal zu erklären.

Bei einem normalen Mc Pherson Radaufhängung übernimmt im Vergleich zu einer Doppelquerlenkerachse (Mercedes E-Klasse und größer) der Stoßdämpfer zum einen auch einen Teil der Radführung und zum anderen auch die Feder. Weiterhin wird die Drehung, also der Lenkeinschlag über das Domlager aufgenommen. Somit wird die Lenkachse (king-pin-axis) durch das obere Domlager (das im Motorraum rechts und links) und das Traggelenk im Querlenker unten festgelegt (wie in deinen Bildern zu erkennen). Dadurch ergibt sich ein Kompromiss zwischen dem entstehenden Hebelarm und der Neigung der Lenkachse. Am Besten wäre eine fast Senkrechte Lenkachse mit winzigem Hebelarm, doch dann müsste der Stoßdämpfer durch den Reifen gehen (geht ja nicht ;) ).

Bei den so genannten Doppelquerlenkerachsen ist dies möglich, da die Feder und der Dämpfer an einer anderen stelle liegt. Beide Querlenker sitzen innerhalb der Felge und ermöglichen eine Lenkachse durch den Radmittelpunkt hier ein Bild: http://www.kfz-tech.de/Programme/ABild.htm?GBilder_Kfz-Technik_Radaufhaengung_Doppelquerlenker02.jpg

Die REVO Achse ist sozusagen eine Kombination aus beidem.
Hier werden die Funktionen Radführung und Federaufnahme weiterhin vom Stoßdämpfer übernommen, jedoch die Drehung übernimmt der so genannte REVO Nuckel. Er ist fest mit dem Stoßdämpfer verbunden und besitzt ein starkes Gelenk, welches mit dem Radträger verbunden ist. Dadurch haben wir denselben Fall wie beim Doppelquerlenkerprinzip, die Lenkachse bzw. die für den Radeinschlag zuständigen Gelenke befinden sich in Felgenmitte. Somit kleinst möglicher Hebelarm und nahezu gleiche Aufstandsfläche des Reifens bei jedem Lenkeinschlag.
Ist Euch vielleicht schon mal aufgefallen dass bei fast allen PKW bei Volleinschlag das kurven innere Rad so komisch weg klappt. Macht der RS nicht ;)

Warum ist der kleine Hebelarm wichtig?
Wenn man sich mal anstelle eines Rades/Felge ein paar Kufen (passend zur Jahreszeit) vorstellt, an denen gleich gezogen wird, dann gleichen sich die Kräfte zwischen links und rechts aus. Zieht man auf der einen Seite mehr, dann kommt der Hebelarm ins Spiel. Jetzt muss ich mit der Lenkung diese Kraft ausgleichen um weiter gerade aus fahren zu können. Ist der Hebelarm sehr klein oder sogar nicht vorhanden, dann muss ich als Fahrer keine Kräfte ausgleichen und der Wagen fährt weiter gerade aus.
Gleiches gilt bei Kurvenfahrt. Da Beide Räder in der Kurve unterschiedliche Lenkeinschlagswinkel haben müssen, hat immer das Kurven innere Rad den Größeren Hebel (hängt mit der Geometrie der Spurstangen zusammen), deshalb stellt sich die Lenkung in der Regel beim Beschleunigen automatisch gerade. Hat man jedoch keinen Hebelarm, dann bleibt die Lenkung kraftfrei.

Ich hoffe dass ich helfen konnte.

Musste mal rauskramen, denn ich hab ne Frage :D

Ist euch schonmal aufgefallen, dass der RS einen MAXIMALEN Lenkeinschlag von nur 1,5 Umdrehungen links/rechts hat? Normal sind doch 2,5 links/rechts. Ich hab teilweise echt Probleme beim Wenden in der City. Oder ist bei mir was im Arsch? :lachtot:
 
robzn schrieb:
Musste mal rauskramen, denn ich hab ne Frage :D

Ist euch schonmal aufgefallen, dass der RS einen MAXIMALEN Lenkeinschlag von nur 1,5 Umdrehungen links/rechts hat? Normal sind doch 2,5 links/rechts. Ich hab teilweise echt Probleme beim Wenden in der City. Oder ist bei mir was im Arsch? :lachtot:


Bei fast allen Autos hast Du DREI Umdrehungen von einer Seite bis zur anderen Seite !!! völlig normal !
 
Hör ich zum ersten mal.. :DX: Ich hab noch kein Auto mit so einem geringen Lenkeinschlag gesehen, halt jetzt mein RS.
 
robzn schrieb:
Hör ich zum ersten mal.. :DX: Ich hab noch kein Auto mit so einem geringen Lenkeinschlag gesehen, halt jetzt mein RS.


ja ne is klar... :irre:


Ich schule schon paar Jahre auf verschiedenen Autos.. nicht nur Focus... auch (schäm) VW ... und es waren immer bei Servo ..

1,5 nach links.. 1,5 nach rechts :ja:
 

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