Motorschaden (keine Kompression auf 1 und 3)

Hallo Zusammen,
nun hat es mich leider erwischt.

Kurz zu den Eckdaten:
EZ04/2017, Rückrufaktion durchgeführt (Neue ZKD), Service jedes Jahr bei
Ford erledigen lassen, ausschließlich Shell V-Power getankt

Bei ca. 75.000km wurde dann folgendes gemacht:
HJS Downpipe, GFB DV+ Schubumluftventil, Pree Software aufgespielt,
NGK 6510 LTR7IX-11 Kerzen reingemacht (Vorgabe bei der Software),
dazu ein paar Kleinigkeiten wie Ansaugrohr von Mountune usw.

Jetzt ca. 15.000km später ist mir bei einer Vollgasfahrt (waren schon einige seit der neuen Software) um die 270km/h die Leistung weggegangen,
MKL hat gelb geblinkt und das Auto hat ziemlich gestottert.
Ich bin noch ein Stück bis nach Hause gefahren (Öldruck und Temperaturen waren in Ordnung) und habe mich dann auf Fehlersuche begeben.

Ausgelesen: P0300 (Misfire multiple Cylinders) P0301 (Misfire Cylinder 1) und P0303 (Misfire Cyliner 3)
Zündkerzen direkt erneuert - keine Besserung/Änderung
Zündspulen hin und her getauscht - keine Besserung/Änderung
Nockenwellensensor geprüft - auch nichts
Einspritzventile haben auch alle 4 eingespritzt

Kompressionsprüfung gemacht Zylinder 1 - 3bar / Zylinder 2 - 13bar / Zylinder 3 - 0bar / Zylinder 4 - 13 bar - MIST!
Kompressionstester dann zum Druckverlusttester umgebaut und mit kleinem Kompressor Druck auf die einzelnen Zylinder gegeben:
Zylinder 1 Zünd OT - Ein- und Auslassventil dicht, Luft kommt aus der Kurbelgehäuseentlüftung
Zylinder 2 Zünd OT - Komplett dicht
Zylinder 3 Zünd OT - Ein- und Auslassventil dicht, Luft kommt aus der Kurbelgehäuseentlüftung
Zylinder 4 Zünd OT - Komplett dicht
Ventildeckel runter gemacht und nochmal geprüft - da kam die Luft dann im Seitendeckel der Steuerkette hoch.
Demnach müssten relativ eindeutig die Kolbenringe an den beiden Zylindern durch sein.

Wir haben dann noch versucht mit dem Endoskop etwas zu erkennen. Das Flügelrad vom Turbo ist intakt.
Als wir dann die Ventile und Brennräume angeschaut haben, waren wir mit unserem Latein am Ende.
Die Einlassventile sind oben ziemlich verkokt/verunreinigt - wie kann das sein?
Kolbenboden 2 und 4 sind relativ sauber (die Tasche ist blitzblank) man kann sogar noch den QR Code sehen
Kolbenboden 1 und 3 sehen dermaßen vergammelt aus, dass ich es mir nicht wirklich erklären kann, dazu sieht es aus,
als wären viele helle Pickelchen über die Fläche verteilt. Ich finde zu dem Schadensbild jedoch nichts.
Vielleicht hat hier schonmal jemand dieses Schadensbild gesehen.
Über Hinweise und Anregungen wäre ich wirklich sehr dankbar. Ich möchte wirklich gerne die Ursache abklären, bevor ich an die Instandsetzung gehe.

Verzeiht die schlechte Qualität der Bilder, mit dem Endoskop ist leider nicht mehr drin.

Mit viel Glück nur Kolbenringe, was aber eigentlich ein seltener Schaden ist. (Haben wir bisher noch nie gehabt)
um ein besseres Schadenbild zu bekommen Kopf runter.
Was es sein könnte das die Injektoren nicht mehr sauber eingespritzt haben und es deshalb zu dem Schaden gekommen ist.

Hi und danke für die Antwort.

Müsste nicht die Lambdasonde meckern, wenn das Gemisch zu dünn wird?
Ich habe auch schon von minderwertigen Benzindrucksensoren gelesen, welche dem Steuergerät einen ungenauen Wert geben, was zu einem mageren Gemisch führt. Habt ihr davon schonmal was gehört?

Ich werde wahrscheinlich nächste Woche den Motor rausholen und weiter begutachten. Was kann da so erfahrungsgemäß alles auf mich zukommen?

Wenn die Injektoren nicht mehr sauber, bzw. gleichmäßig einspritzen verändert sich nicht unbedingt das Benzin- Luftgemisch. Das Spritzbild verändert sich, der Kraftstoff wird nicht gleichmäßig im Brennraum verteilt und dadurch entsteht eine ungleichmäßige Verbrennung im Brennraum, der Kolben wird dadurch natürlich ungleichmäßig belastet, die Kolbenringe könnten dadurch was abbekommen haben , wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit.
Es gab schon mehrere Fälle wo die Injektoren nicht mehr sauber eingespritzt haben.

Erstmal mein Beileid. Sehr interessanter Beitrag bitte genau so weiter berichten. Schon mal danke dafür.

Macht es sinn die Injektoren nach einer gewissen Laufleistung zu wechseln? Oder reicht es die zu prüfen? Bekomme ich die überhaupt schnell raus?

Hallo Zusammen,
zwischenzeitlich habe ich den Motor ausgebaut und gestern wurde er dann demontiert.
Ich denke die Bilder sprechen für sich.
Es sieht meiner Meinung nach, nach einer massiv zu heißen Verbrennung aus. Kolben 1 und 3 sind richtig weggeschmolzen,
Kolben 2 und 4 zeigen schon starke Anzeichen.
Bei Zylinder 1 + 3 sind sogar Partikel an den Kopf rangeschmolzen (so sieht es zumindest aus)
Bei der Demontage konnten wir nichts was auf die Ursache schließen lässt finden. Ich habe immer noch die Einspritzventile und den Kraftstoffdrucksensor im Verdacht, vielleicht wisst ihr mehr? Geprüft wurden diese jedenfalls noch nicht.
(Ich behaupte jetzt mal, dass es eher nicht direkt mit der Software zu tun hat, denn dann wäre das Thema vermutlich ziemlich bekannt?! Wie seht ihr das?)
Wenn wir gerade beim Thema sind, hat schon jemand den Motor mit dem 2.0 Block vom ST aufgebaut? Das wird es wahrscheinlich dann werden sollen. Ich denke die Einschläge in de Buchsen sind zu tief, um auf das nächste / übernächste Übermaß zu gehen. Zudem will ich jetzt was standfestes aufbauen.

Liebe Grüße an euch

billflinton schrieb:

Erstmal mein Beileid. Sehr interessanter Beitrag bitte genau so weiter berichten. Schon mal danke dafür.

Macht es sinn die Injektoren nach einer gewissen Laufleistung zu wechseln? Oder reicht es die zu prüfen? Bekomme ich die überhaupt schnell raus?

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Ich glaube die Injektoren kann man auch reinigen lassen, bin mir aber nicht sicher, muss man sich mal drüber schlau machen. Wäre wahrscheinlich günstiger als neue zu kaufen.

DANGERDIRT schrieb:

Hallo Zusammen,
zwischenzeitlich habe ich den Motor ausgebaut und gestern wurde er dann demontiert.
Ich denke die Bilder sprechen für sich.
Es sieht meiner Meinung nach, nach einer massiv zu heißen Verbrennung aus. Kolben 1 und 3 sind richtig weggeschmolzen,
Kolben 2 und 4 zeigen schon starke Anzeichen.
Bei Zylinder 1 + 3 sind sogar Partikel an den Kopf rangeschmolzen (so sieht es zumindest aus)
Bei der Demontage konnten wir nichts was auf die Ursache schließen lässt finden. Ich habe immer noch die Einspritzventile und den Kraftstoffdrucksensor im Verdacht, vielleicht wisst ihr mehr? Geprüft wurden diese jedenfalls noch nicht.
(Ich behaupte jetzt mal, dass es eher nicht direkt mit der Software zu tun hat, denn dann wäre das Thema vermutlich ziemlich bekannt?! Wie seht ihr das?)
Wenn wir gerade beim Thema sind, hat schon jemand den Motor mit dem 2.0 Block vom ST aufgebaut? Das wird es wahrscheinlich dann werden sollen. Ich denke die Einschläge in de Buchsen sind zu tief, um auf das nächste / übernächste Übermaß zu gehen. Zudem will ich jetzt was standfestes aufbauen.

Liebe Grüße an euch

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Was auf jeden Fall bekannt ist, ist das die Pleuel nicht viel abkönnen. Drehmoment vertagen die nicht sonderlich, darum muss man bei einer Softwareoptimierung darauf achten nicht zu viel Drehmoment zu fahren, zumindest wenn Serien Bauteile gefahren werden. Demnach sollte man die Software sorgfältig auswählen, vielleicht wäre der Schaden mit einer einzelabstimmung nicht passiert?


Der 2.0L Block ist auf jeden Fall die bessere Wahl, der hält mehr aus, nicht umsonst bauen die Tuner den Closed-Deck Block vom ST ein, wenn sie standfest bauen. Soweit ich weiß werden die 2.3L Hubraum über die kurbelwelle generiert. Von den Bohrungen ist der meines Wissens gleich mit dem RS Block.
Korrigiert mich falls ich Quatsch erzähle

Drehmoment auf den pleul war hier aber anscheinend nicht das problem.
Die kolben sind ja weggebrannt

Ja richtig, war vielleicht etwas doof mit formuliert, bzw. hätte ich nen Absatz zwischen der Frage und dem Pleuel Thema machen sollen
Es ist ja kein Geheimnis, dass es schon Unterschiede zwischen einer einzelabstimmung und einer fertigen Software, die „einfach“ aufgespielt wird, gibt.
Daher bezieht sich die Frage eher auf das allgemeine Thema einzelabstimmung oder fertige Software

Ist ne glaubensfrage, ich halte eine gute flash Software nach wie vor für gleichwertig.