Lolek
Well-known member
Hallo und Servus. rost:
Ich habe seit 3 Tagen endlich mein 6 Monate dauernder Umbau der Benzinzufuhr beendet. Hier findet ihr die Hintergründe und meine bisherigen Erfahrungen. :hurra2:
(Das ist keine Anleitung zum Nachbauen, denn dafür würde ich 10 Seiten schreiben müssen)
Wozu ist das Fuel Return System gut? :idee:
Ich muss hier leider zugeben, dass Ford und wahrscheinlich andere Hersteller dem Sparzwang erlegen sind. Der Focus hat keine Benzindruckregelung mehr. Es existiert nur eine Überdruckbegrenzung im Benzintank am Benzinfilter.
Der Benzindruck beim RS bei Teillast ist 4,0bar und sinkt bei Volllast unter 3,5 bar. Bei Leistungssteigerung bis 3,15 bar !!!
Das ist aber nicht der Druck mit denen die Benzindüsen einspritzen. Die Düsen müssen gegen den Ladedruck einspritzen. Würde ein Ladedruck von 3,0bar eine Düse mit 3,0bar Benzindruck einspritzen würde gar nichts passieren.
Wichtig ist immer der Differenzdruck vom Benzindruck zum Ladedruck.
Beim RS hat man bei 1,5bar Ladedruck und 3,5bar Benzindruck nur noch 2,0bar Differenzdruck.
Bei 2,0bar Differenzdruck müssen die Düsen bei 1,2bar Ladedruck und 6000rpm fast 100% der möglichen Zeit einspritzen (Düsensauslastung).
Hier eine Messung bei 1,19bar und 95% Düsenauslastung:
Das ist das Ergebnis mit dem Fuel Return Sytem ... bei höherem Ladedruck jetzt nur noch 78% Düsenauslastung !
Hier ein Link als Beispiel mit 100% Düsenauslastung:
http://www.focusrsforum.de/viewtopic.php?p=223405#p223405
Wenn ich den Ladedruck weiter erhöht hätte und die 100% erreicht sind, dann wird das Luft-Benzingemisch zu mager und die Verbrennungstemperatur steigt innerhalb von Sekunden so hoch dass der Kolben (Alu) schmilzt!!!
Ich habe schon 550ml/min Düsen (Serie 440 ml/min).
Einspritzmenge der Düsen ergibt sich aus Taktung und Benzindruck. Allerdings verschlechtert sich das Spritzbild der Düsen wenn man über die vom Hersteller angegeben Benzindrücke (meist 3,0bar) geht.
Die Einspritzmenge ist nicht linear zum Druck, sondern ändert sich gemäß diesem Diagramm:
Somit hätte ich eine um 32% größere Benzinmenge wenn ich einen Differenzdruck von 3,5bar erreiche (Benzindruck = 3,5bar Differenzdruck plus 1,5bar Ladedruck = 5bar).
Zur Lösung gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Einen festen Benzindruck mittels einer stärkeren Benzinpumpe.
Der RS500 hat deswegen 5,7bar bei Teillast und 5,3bar bei Volllast. Der hohe Druck hat aber andere Nachteile (Spritzbild, Belastung der Dichtungen)
optimaler Benzindruck = sehr feine Zerstäubung = bessere Verbrennung und weniger Zündenergie nötig
falscher Benzindruck = weniger feine Zerstäubung = weniger saubere Verbrennung und stärkerer Zündfunke nötig
2. Einen Benzindruckregler der den Differenzdruck immer konstant regelt d.h. die Differenz vom Ladedruck zum Benzindruck ist immer gleich.
Wegen dem Spritzbild das auf 3,0bar Differenzdruck optimiert ist, ist 3,5bar Differenzdruck ein guter Kompromiss.
Somit habe ich bei Teillast ca. 0,5bar Unterdruck nur 3,0bar Benzindruck und bei einem Ladedruck von 1,5bar einen Benzindruck von 5,0bar. Differenzdruck immer 3,5bar !
Was habe ich benötigt:
- Benzinpumpe (Walbro 255) für Dauerdruck bis 5bar und auch genug Benzin für 450PS.
- Einstellbarer Benzindruckregler (Aeromotive)
- Benzindruckmessung im Innenraum inkl. Warnung (DashDAQ)
- Düsen 550ccm
- Rückflussbenzinleitung mit 8mm Innendurchmesser
- Live-Lambdamessung auf der Strasse unter Realbedingungen (DashDAQ)
Was mir jetzt noch fehlt ist ein externer Benzinfilter.
Was waren die Kosten:
Benzinpumpe 140 Euro
Benzindruckregler 200 Euro
Leitungen und Anschlüsse 170 Euro
Benzinfilter 120 Euro
Gesamt ca. 630 Euro
Arbeitsaufwand … VIEL
Ich musste 2x den Tank ausbauen, da das nicht so funktionierte wie ich das zuerst dachte. Im Tank ist ein Filter, der auch ein Überdruckventil hat. Das hat bei der ersten Fahrt geöffnet und ich hatte immer nur noch 2,1bar Benzindruck. Ich bin ganz vorsichtig nach Hause gefahren.
Hier ein Diagramm in dem man den Differenzdruck sehen kann. Er bleibt bei 3,5bar obwohl sich der Ladedruck ändert.
Hilfe habe ich von whitewolf bekommen (der Erfinder) Vielen DANK dafür. rost:
Ich hatte zuvor eine weitere Lösung mittels eines Benzinpumpenboosters getestet. Dabei wird die Benzinpumpe ab 1,0bar Ladedruck mit 19V statt 14V versorgt. Wegen der Benzindruckbegrenzung im RS (Ventil im Tank) konnte ich aber nur eine Benzindruckanhebung von 0,2bar erreichen. :confusednew: Deshalb habe ich das wieder ausgebaut und das Fuel Return System eingebaut.
Das was am Ende zu sehen ist, ist im Grunde nur eine Reduzierung der Düsenauslastung.
Hier habe ich z.B. bei 1,25bar und 6000rpm nur 77% (vorher bei 1,19bar und 6000rpm 94% ).
Hier ein paar Bilder vom Umbau:
Jetzt kann ich meinen Ladedruck bis zum max. Grenze erhöhen. Wo die ist werden wir sehen.
Das Fuel Return System hat auch den Vorteil die Hitze nicht in den Motorraum zu führen, sondern in das Benzin und den Tank wo es wieder abkühlen kann!
Das System hat noch weitere Vorteile:
Kraftstoffdruck frei wählbar
Kein Remap Notwendig
Gemisch ist homogener (Zündfähiger) und auch klopffester
Wer noch was dazu lesen will … bitte schön:
http://www.focusrsforum.de/viewtopic.php?f=4&t=4041
http://www.focusrsforum.de/viewtopic.php?f=19&t=4669
Und wenn es interessiert … ich fahre immer noch mit SERIEN Software !!! Ohne jegliche Fehlermeldung (auch getesteten bei 2,0 Ladedruck und 6,0bar Benzindruck).
Soviel als Antwort zu diesem Kommentar von einem bekannten Chiptuner:
Ich habe seit 3 Tagen endlich mein 6 Monate dauernder Umbau der Benzinzufuhr beendet. Hier findet ihr die Hintergründe und meine bisherigen Erfahrungen. :hurra2:
(Das ist keine Anleitung zum Nachbauen, denn dafür würde ich 10 Seiten schreiben müssen)
Wozu ist das Fuel Return System gut? :idee:
Ich muss hier leider zugeben, dass Ford und wahrscheinlich andere Hersteller dem Sparzwang erlegen sind. Der Focus hat keine Benzindruckregelung mehr. Es existiert nur eine Überdruckbegrenzung im Benzintank am Benzinfilter.
Der Benzindruck beim RS bei Teillast ist 4,0bar und sinkt bei Volllast unter 3,5 bar. Bei Leistungssteigerung bis 3,15 bar !!!
Das ist aber nicht der Druck mit denen die Benzindüsen einspritzen. Die Düsen müssen gegen den Ladedruck einspritzen. Würde ein Ladedruck von 3,0bar eine Düse mit 3,0bar Benzindruck einspritzen würde gar nichts passieren.
Wichtig ist immer der Differenzdruck vom Benzindruck zum Ladedruck.
Beim RS hat man bei 1,5bar Ladedruck und 3,5bar Benzindruck nur noch 2,0bar Differenzdruck.
Bei 2,0bar Differenzdruck müssen die Düsen bei 1,2bar Ladedruck und 6000rpm fast 100% der möglichen Zeit einspritzen (Düsensauslastung).
Hier eine Messung bei 1,19bar und 95% Düsenauslastung:
Das ist das Ergebnis mit dem Fuel Return Sytem ... bei höherem Ladedruck jetzt nur noch 78% Düsenauslastung !
Hier ein Link als Beispiel mit 100% Düsenauslastung:
http://www.focusrsforum.de/viewtopic.php?p=223405#p223405
Wenn ich den Ladedruck weiter erhöht hätte und die 100% erreicht sind, dann wird das Luft-Benzingemisch zu mager und die Verbrennungstemperatur steigt innerhalb von Sekunden so hoch dass der Kolben (Alu) schmilzt!!!
Ich habe schon 550ml/min Düsen (Serie 440 ml/min).
Einspritzmenge der Düsen ergibt sich aus Taktung und Benzindruck. Allerdings verschlechtert sich das Spritzbild der Düsen wenn man über die vom Hersteller angegeben Benzindrücke (meist 3,0bar) geht.
Die Einspritzmenge ist nicht linear zum Druck, sondern ändert sich gemäß diesem Diagramm:
Somit hätte ich eine um 32% größere Benzinmenge wenn ich einen Differenzdruck von 3,5bar erreiche (Benzindruck = 3,5bar Differenzdruck plus 1,5bar Ladedruck = 5bar).
Zur Lösung gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Einen festen Benzindruck mittels einer stärkeren Benzinpumpe.
Der RS500 hat deswegen 5,7bar bei Teillast und 5,3bar bei Volllast. Der hohe Druck hat aber andere Nachteile (Spritzbild, Belastung der Dichtungen)
optimaler Benzindruck = sehr feine Zerstäubung = bessere Verbrennung und weniger Zündenergie nötig
falscher Benzindruck = weniger feine Zerstäubung = weniger saubere Verbrennung und stärkerer Zündfunke nötig
2. Einen Benzindruckregler der den Differenzdruck immer konstant regelt d.h. die Differenz vom Ladedruck zum Benzindruck ist immer gleich.
Wegen dem Spritzbild das auf 3,0bar Differenzdruck optimiert ist, ist 3,5bar Differenzdruck ein guter Kompromiss.
Somit habe ich bei Teillast ca. 0,5bar Unterdruck nur 3,0bar Benzindruck und bei einem Ladedruck von 1,5bar einen Benzindruck von 5,0bar. Differenzdruck immer 3,5bar !
Was habe ich benötigt:
- Benzinpumpe (Walbro 255) für Dauerdruck bis 5bar und auch genug Benzin für 450PS.
- Einstellbarer Benzindruckregler (Aeromotive)
- Benzindruckmessung im Innenraum inkl. Warnung (DashDAQ)
- Düsen 550ccm
- Rückflussbenzinleitung mit 8mm Innendurchmesser
- Live-Lambdamessung auf der Strasse unter Realbedingungen (DashDAQ)
Was mir jetzt noch fehlt ist ein externer Benzinfilter.
Was waren die Kosten:
Benzinpumpe 140 Euro
Benzindruckregler 200 Euro
Leitungen und Anschlüsse 170 Euro
Benzinfilter 120 Euro
Gesamt ca. 630 Euro
Arbeitsaufwand … VIEL
Ich musste 2x den Tank ausbauen, da das nicht so funktionierte wie ich das zuerst dachte. Im Tank ist ein Filter, der auch ein Überdruckventil hat. Das hat bei der ersten Fahrt geöffnet und ich hatte immer nur noch 2,1bar Benzindruck. Ich bin ganz vorsichtig nach Hause gefahren.
Hier ein Diagramm in dem man den Differenzdruck sehen kann. Er bleibt bei 3,5bar obwohl sich der Ladedruck ändert.
Hilfe habe ich von whitewolf bekommen (der Erfinder) Vielen DANK dafür. rost:
Ich hatte zuvor eine weitere Lösung mittels eines Benzinpumpenboosters getestet. Dabei wird die Benzinpumpe ab 1,0bar Ladedruck mit 19V statt 14V versorgt. Wegen der Benzindruckbegrenzung im RS (Ventil im Tank) konnte ich aber nur eine Benzindruckanhebung von 0,2bar erreichen. :confusednew: Deshalb habe ich das wieder ausgebaut und das Fuel Return System eingebaut.
Das was am Ende zu sehen ist, ist im Grunde nur eine Reduzierung der Düsenauslastung.
Hier habe ich z.B. bei 1,25bar und 6000rpm nur 77% (vorher bei 1,19bar und 6000rpm 94% ).
Hier ein paar Bilder vom Umbau:
Jetzt kann ich meinen Ladedruck bis zum max. Grenze erhöhen. Wo die ist werden wir sehen.
Das Fuel Return System hat auch den Vorteil die Hitze nicht in den Motorraum zu führen, sondern in das Benzin und den Tank wo es wieder abkühlen kann!
Das System hat noch weitere Vorteile:
Kraftstoffdruck frei wählbar
Kein Remap Notwendig
Gemisch ist homogener (Zündfähiger) und auch klopffester
Wer noch was dazu lesen will … bitte schön:
http://www.focusrsforum.de/viewtopic.php?f=4&t=4041
http://www.focusrsforum.de/viewtopic.php?f=19&t=4669
Und wenn es interessiert … ich fahre immer noch mit SERIEN Software !!! Ohne jegliche Fehlermeldung (auch getesteten bei 2,0 Ladedruck und 6,0bar Benzindruck).
Soviel als Antwort zu diesem Kommentar von einem bekannten Chiptuner:
Die ME9 ist keine Bauertechnik wo du mit einem Apexi und externer Ladedruckreglung einfach Leistung draufknalln kannst.