Simon Ruppert schrieb:
Hi,
ich hoffe ebenfalls dass es keine automatische Befolgung von Tempolimits geben wird. Auch halte ich überhaupt nichts davon eine flächendeckende Überwachung zu ermöglichen bzw. zu vereinfachen.
Einige verkennen hier aber m. E. undifferenziert die Sachlage.
1. Wir fahren ein Spaßauto mit 350PS. Das macht einen Heidenspaß - zweifelsohne. Werde ich auch nutzen solange es erlaubt ist. Ökologisch ist das jedoch beim besten Willen nicht zu rechtfertigen. Wenn´s verboten wird, gibt es m. E. kein inhaltliches Argument dagegen. Dass "Andere" (Kreuzfahrtschiffe, Industrieanlagen, etc.) größere Umweltsünden darstellen, hilft argumentativ in dem Zusammenhang doch überhaupt nicht.
2. Ob E-Autos eine nachhaltige Alternative zum Verbrennungsmotor sein können, bezweifle ich wie die meisten hier. Diese Zweifel kann man jedoch nicht auf den Kopf stellen, um damit das aktuelle Mobilitätskonzept mit Verbrennungsmotoren zu rechtfertigen. Auch werden Ballungszentren mittelfristig autofrei (oder mindestens autoarm) werden. Der ÖPNV wird (hoffentlich) sinnvoll ausgebaut und bezahlbar gehalten. Das muss mit Blick auf die Verkehrssituation in unseren Städten unweigerlich kommen und ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll.
3. Unsere Autoindustrie hat uns jetzt ganz offensichtlich einige Jahre bez. CO2-Messungen etc. beschissen oder wir haben die Augen zugemacht, da wir vermutet hatten dass wir beschissen werden. Denke nicht, dass diese aktuell irgendeinen Anspruch hat in Schutz genommen zu werden.
4. Die EU mag gaaaanz viele Nachteile haben. Bei großen Organisationen ist das meist der Fall und den Verein gibt es noch nicht allzu lange. Hier wird noch viel diskutiert werden bis Vorgänge überhaupt vernünftig laufen und diese Diskussionen werden aufgrund wechselnder Ranbedingungen immer wieder geführt werden müssen. Das Leben und seine Randbedingungen sind eben dynamisch und nicht statisch. Die EU-Feindlichkeit in diesem Ausmaß verstehe ich dennoch überhaupt nicht. Hier wird das Kind immer mit dem Bade ausgekippt. Das Konstrukt garantiert trotz unzähliger verbesserungswürdiger Prozesse bislang Frieden in Europa, weil allesamt konstant am Tisch miteinander um Lösungen ringen! Fragt mal Opa und Oma ob Frieden lange Diskussionen wert ist.
5. In einer Demokratie herrscht glücklicherweise Meinungsfreiheit. Da gehören alle politischen Coleur dazu. Warum jetzt nach jahrelangem merkelschem Bremsen Rückwärtsfahren mit der AFD die Lösung sein soll verstehe ich nicht. Hier verlassen wir jedoch die Sachlage und begeben uns in die politische Diskussion. Diese möchte ich nicht im RS-Forum führen, daher dazu meinerseits nichts mehr.
Oh mann, viel Text; kurzum: nur weil ich etwas gern mache ist es nicht sinnvoll und wenn es als Ergebnis eines demokratischen Prozesses am Ende geändert wird, muss ich mich anpassen. Einmauern, Schimpfen oder XYZ-first hilft niemandem, am wenigsten den eigenen Kindern die die Folgen der elterlichen Verbohrtheit ausbaden müssen.
Amen,
Simon
Hier stehen viele Dinge, die objektiv richtig und dennoch falsch sind.
Was meine ich ?
Ja, es gibt kein Argument dafür, ein 350 PS Auto zu fahren.
Ja, es stimmt, es ist ökologisch und ökonomisch nicht
zu argumentieren...
diese Sicht ist aber meiner Meinung nach der falsche Ansatz, denn ist diese
Geisteshaltung einmal in allen Köpfen, wird folgendes passieren..
Rauchen bringt niemandem etwas und die Folgekostenn
muss die Allgemeinheit tragen, aus ökonomischer und
ökologischer Sicht sicher nicht zu rechtfertigen, also verbieten;
detto Alkohol..
niemand braucht mehr als 50m2 Wohnraum, alles darüber
ist ökologisch und ökonomisch nicht zu rechtfertigen, noch
dazu bei der immer wieder dokumentierten Wohnungsnot.
Enteignung wäre hier das Gebot der Stunde...(so pervers es
klingt, es wird eh schon angedacht)...
Kreuzfahrtschiffe sind ökologisch ebenfalls untragbar, bitte
- der Natur zuliebe - sofort verbieten..., die Liste lässt sich
endlos fortsetzen.
Wollen wir das wirklich ?