Ludwigsburg, 12. September 2005 – Damit sich ihre Modellpalette von den Fahrzeugen der Wettbewerber noch stärker abhebt, setzen die Automobilhersteller zunehmend auf emotional erlebbare Merkmale wie Geruch, Haptik und auch Klang ihrer Automobile. Die Fortschritte bei der Verringerung ungewollter Geräusche eröffneten zugleich einen großen Freiraum für ein bewusstes Klangdesign, das „Sound-Branding“. DaimlerChrysler, Ford und MANN+HUMMEL haben deshalb den Symposer für aufgeladene Motoren entwickelt.
Aufgeladene Motoren verlieren ursprünglichen Klang
Dies ist besonders bei sportlichen Fahrzeugen mit aufgeladenen Motoren der Fall, da hier die typische Charakteristik des Motorgeräusches im Innenraum kaum mehr wahrnehmbar ist. Aufgrund der dämpfenden Eigenschaften der Verdichter im Ansaugsystem geht bei Turbo- und Lader-Motoren das ursprüngliche akustische Verhalten verloren, das Motorgeräusch ist kaum mehr von Last und Drehzahl abhängig. Darüber hinaus werden unerwünschte Schallanteile durch eine verbesserte akustische Isolierung des Fahrzeuginnenraums weitgehend unterdrückt.
Daher brauchen aufgeladene Motoren zusätzliche Soundsysteme, die den erwarteten Sound basierend auf dem Original-Motorengeräusch und das lastabhängige Feedbackverhalten erzeugen. Der von DaimlerChrysler, Ford und MANN+HUMMEL entwickelte Symposer übernimmt die Aufgabe, die vom Motor erzeugte Ansaugpulsation in den Innenraum zu übertragen und so das Motorgeräusch bewusst zu gestalten. Während vor und direkt hinter dem Lader hochfrequente Ladergeräusche dominieren, zeigt das dynamische Drucksignal nach dem Ladeluftkühler im Wesentlichen die Charakteristik eines Saugmotors. Für die Darstellung einer lastabhängigen Geräuschcharakteristik ist somit eine Anbindung des Symposers direkt vor der Drosselklappe ideal.
Sportiver, kraftvoller Klang mit Lastfeedback
Der Symposer von der Größe eines 6 cm x 5 cm x 4 cm Zentimeter großen Quaders besteht aus vier Kammern, wobei die beiden Kammern auf der Motorseite sowie die beiden Kammern auf der Ausgangsseite durch eine gemeinsame bewegliche Klappe voneinander getrennt sind. Die vom Motor ausgehenden Pulsationen treffen auf die drehbar gelagerte Klappe und erzeugen in dem Feder-Masse-System eine Schwingung, die in die ausgangsseitige Kammer übertragen wird. Diese Pulsationen des Schallwandlers werden per Soundleitung durch die Schottwand in den Fahrzeuginnenraum geleitet und erzeugen dort das gewünschte lastabhängige Sound-Feedback.
Ein Vierzylinder-Turbomotor, der ohne Symposer einen herkömmlichen Klang mit geringer Lastabhängigkeit besitzt, erhält mit der Sounddesign-Applikation ein aus anderen Frequenzbändern komponiertes Geräusch. Es entsteht ein sportiver, kraftvoller Klang mit einem deutlich ausgeprägten Lastfeedback.
Symposer holt den „natürlichen“ Sportsound zurück
Soundsysteme mit passiven Schallüberträgern wie der Symposer von MANN+HUMMEL und DaimlerChrysler geben Fahrzeugen mit aufgeladenen Motoren den Teil des „natürlichen“ Sportsounds wieder, der auf der Basis der vorhandenen Schallanteile gestaltet werden kann. Das Soundsystem muss dabei mit der Schallübertragung auf anderen Transferpfaden, wie etwa dem Motorlager, übereinstimmen.
Derartige Sounddesign-Komponenten werden heutzutage vorwiegend für die sportlichen High-Performance-Varianten von Modellreihen eingesetzt. Es ist jedoch absehbar, dass mit zunehmender Verbreitung des Sound-Brandings Komponeten wie der Symposer auch für andere Fahrzeugsegmente interessant werden.
Die Innovation wird von MANN+HUMMEL auf der IAA 2005 präsentiert und geht in der Sportversion ST des Ford Focus mit 2,5 Liter-5-Zylinder Turbo-Benzinmotor in Serie.