Interessantes Phänomen, über das es sich lohnt, mal intensiver nachzudenken. Habe ich getan. Was haben wir?
Ich denke alle können sich darauf einigen, dass dieses Phänomen vor allem auftritt wenn:
- hart beschleunigt bzw. viel Leistung abgerufen wird
- bei Strassenschäden/ -unebenheiten
- Kombination aus beidem
Und: Den meisten ist es latte, das Thema ist zwar global, nimmt aber nicht wirklich Fahrt auf.
Was macht unseren RS so einzigartig? Genau, das GKN Twinster System. Laut GKN Website:
"Torque Vectoring ermöglicht eine intelligente Steuerung der Fahrzeugdynamik, indem präzise Drehmomentwerte an einzelne Räder gesendet werden. Durch Überdrehen des kurvenäußeren Rades kann Torque Vectoring ein Giermoment induzieren und das Fahrzeug lenken"
Damit wäre schon einmal geklärt, woher der Lenkimpuls kommt. Torque Vectoring giert den Wagen um die Hochachse (Gierachse).
Jetzt ist logisch, warum dass unter den o.g. Bedingungen stärker auffällt. Bei harter Gangart schaufel ich 70% der Kraft auf die sich 1,8% schneller drehenden Hinterräder, die im Extremfall vollständig auf ein Rad (das Kurvenäußere) verteilt werden. Bei hoher Beschleunigung entlaste ich zusätzlich die Vorderachse, was das Gieren um die Hochachse begünstigt. Wenn jetzt noch Strassenschäden oder Unebneheiten im Spiel sind, kann das Gieren noch zusätzlich und dann unvorhersehbar verstärkt werden.
Manche hier haben das als gefährlich erlebt, und das muss man schon ernst nehmen. Dass die Autos ab Werk unterschiedlich kalibriert auf die Strasse kommen, lehne ich ab. Stellt sich also die Frage, was da jenseits von individueller Wahrnehmung und Toleranzgrenze passiert. Und da muss man, nur meine bescheidene Meinung, die Diskussion auch unter Betrachtung der individuellen Fahrzeugkonfiguration inkl. Gewichtsverteilung (z. Bsp. sollte der Ausbau der Rücksitzbank, -50 kg, das Verhalten entschärfen) führen. Könnte aus meiner Sicht den Unterschied zwischen "nervös" und "gefährlich" ausmachen.